Das „Cherry Tree Carol“ ist ein ganz besonderes Lied. Es geht auf den apokryphen Pseudo-Matthäus zurück. In zauberhafter Weise wird erzählt, wie Josef auf dem Weg nach Bethlehem lernt, dass Gott tatsächlich der Vater des Kindes ist, das Maria in sich trägt.
Im englischen Lied steht ein Kirschbaum im Blickpunkt; ursprünglich war es jedoch eine Dattelpalme. Zeitgleich zum Koran entstand der Text im 6. Jahrhundert im Nahen Osten. Auch er kennt diese Legende, die von Mirijam der Mutter des Propheten Isa ben Mirijam erzählt.
Das Cherry Tree Carol erzählt also nicht nur auf eine ganz eigene Weise das Geheimnis der Weihnacht, es verbindet auch die Religionen.
Das Cherry Tree Carol geht auf einen sog. „apokryphen“ Text zurück. Das griechische Wort „apokryph“ heißt „verborgen“. Tatsächlich sind die Texte aber nicht geheim, sondern allgemein zugänglich.
Es handelt sich meist um Schriften, die entweder entstanden sind, als der Prozess der Kanonisierung der Bibel (also der als allgemein gültig erkannte Umfang der Heiligen Schrift) bereits abgeschlossen war, oder deren Verbreitung im Unterschied zu den biblischen Schriften lokal begrenzt war. Meist handelt es sich um beschauliche Texte, die die Geschichten des Glaubens aus einer eigenen Perspektive betrachten. Die Apokryphen zeigen eine eigene Gedankenwelt, die keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit erhebt, deren Lektüre aber nicht ohne Gewinn ist.
Zu dem Video hat die Katholische Citykirche Wuppertal ein Bilderbuch im Pixi-Format veröffentlicht, das zum Preis von 0,99 EUR im Büro der Katholischen Citykirche Wuppertal bestellt werden kann (Tel.: 0202-42969674 oder per Mail an sekretariat@katholische-citykirche-wuppertal.de).
Pastoralreferent Dr. Werner Kleine
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[…] der sich in einer Variante übrigens auch im Koran befindet und den Ausgangspunkt des englischen Cherry Tree Carol bildet, lässt Joseph alt aussehen. In dieser familiären Gemeinschaft gibt es einen Grundkonflikt, […]