Die Wahl scheint vor der Wahl entschieden. Habemus Gauckem – Alea iacta est! Dabei ist die Diskussion um die präsidiale Personalie schon wieder voll entbrannt: Der Souverän läuft seinem Präsidenten nicht mehr einfach hinterher. Das Volk ist souverän geworden. Das spüren nicht nur politische Amtsträger wie Bürgermeister, Minister oder Bundespräsidenten. Auch in der Welt der Kirche sind die Menschen längst keine Herde von Schafen, sondern mündige Glieder des Volkes Gottes mehr. Das ist neu – vor allem für die, die bisher unangefochten an der Spitze stehen. Präsidenten und Episkopen sind eben keine Monarchen, bei denen galt: Der König ist tot, es lebe der König. Ihr Amt ist wesentlich Dienst am Volk – einem Volk, das aus mündigen Bürgern besteht.
Das hat Konsequenzen für beide Seiten. Die bloße Lust am Lästern löst keine Probleme. Die jeweilige Verantwortung für das Gemeinwohl in Kirche und Gesellschaft in Wort und Tat anzunehmen schon. Es gibt jetzt keinen Weg zurück: Das Volk hat seine Souveränität entdeckt.
Das meint auch unser Cartoonist Knut „Kumi“ Junker, der die Bundespräsidenten und ihren Souverän seit Walter Scheel Revue passieren lässt:
Aktuelle Themen kurz und knapp von Kumi, alias Knut Junker, auf den Punkt gebracht.
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Es ist wieder Fastenzeit. Und wie nicht anders zu erwarten, füllen Presse, Funk und Fernsehen wieder ihre Seiten und Sendminuten mit Tipps und Berichten zu Heilfasten, Fastenkuren und Entschlackung, die der Wellness von Leib und Seele dienen sollen. Und selbst in vielen Predigten und kirchlichen Aktionen wird dem Motto „Sieben Wochen ohne“ gefrönt und der Verzicht propagiert. Handyfasten, Schokoladenverzicht, Alkoholverbot – so sieht das moderne Fasten aus. Aber wozu soll das gut sein?
Manch modernem Zeitgenossen geht das Fasten so an die Nieren, dass seine Mitmenschen sein Fastenbrechen ersehnen. Wenn das Fasten zur Last wird, ist die schlechte Laune nur allzu oft die logische Folge. So wird die Fastenzeit für die, die mit einem Fastenden leben müssen, zu einer wahren Bußzeit.
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Eine Reportage aus Honduras: Über zwei Präsidenten und ein brisantes Duell an den Wahlurnen
Der konservative Politiker Porfirio Lobo amtiert seit zwei Jahren als Präsident von Honduras. Sein vom Militär gestürzter liberaler Vorgänger Manuel Zelaya hat jüngst eine neue Volkspartei gegründet – zwei Jahre vor der nächsten Wahl.
Von Kathrin Zeiske und Øle Schmidt
Der Kongress würdigt die Toten. Es sind viele Namen, die der stämmige Mann auf dem Podium schon seit einigen Minuten in sein Mikrofon spricht. Die Delegierten beantworten jeden der Namen kämpferisch im Chor: »… ist anwesend!« Eine Gänsehautsituation. Internationale Menschenrechtsorganisationen sprechen von mehr als 200 politischen Morden seit dem Putsch gegen Präsident Manuel Zelaya im Sommer 2009. Unter Präsident Porfirio Lobo habe sich der Terror gegen Oppositionelle und Angehörige von Minderheiten zugespitzt.
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