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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Dreifaltigkeitssonntag, Lesejahr B

Dreifaltigkeitssonntag, das fügt sich mit dem Christkönigssonntag oder Fronleichnam zu einer Reihe von Festtagen im Kirchenjahr, für die der nicht besonders kirchennah sozialisierte Zeitgenosse kaum spontanes Verständnis aufbringen wird. Dreifaltigkeit? Wahrscheinlich so eine spitzfindige dogmatische Nuss, die ohne Theologiestudium kaum unfallfrei zu knacken sein wird. Und eine lebenspraktische Dimension dürfte hier auch nur sehr schwer zu erkennen sein.

Jedenfalls haben wir hier einen Quell des z.B. islamischen Vorwurfs, das Christentum sei gar nicht wirklich eine monotheistische Religion, sondern mit der Omnipräsenz des Hl. Geistes sogar eine pantheistische Religion, wo es demgegenüber doch in der Lesung aus dem Buch Deuteronomium heißt 

„Jahwe ist der Gott im Himmel droben und auf der Erde unten, keiner sonst.“ (Dtn 4,39)

Ja, an dem Vorwurf scheint etwas dran zu sein. Es sind Bibliotheken damit gefüllt worden, diesen Fragen nachzugehen und dabei dogmatische Gebäude filigraner Präzision zu errichten, aber bis auf die Schönheit damit gefüllter österreichischer Klosterbibliotheken fällt das uns Zeitgenossen nicht ohne weiteres auf. 


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 7. Sonntag der Osterzeit, Lesejahr B

Zeiten des Überganges sind Zeiten der Auferstehung. Das Leben verläuft selten in Bahnen gleichförmiger Mittelmäßigkeit. Zwischen den Höhen und Tiefen ist es eigentlich permanent ein Leben im Übergang. Genau das ist ja das, was Tradition ausmacht, jenen Prozess der Weitergabe von Erfahrungen, Wissen und Gewissheiten im Übergang von einer Generation auf die nächste. Und dieser Übergang muss gestaltet werden. Er bedeutet ein Fortschreiten, ein Entdecken neuer Herausforderungen, einen Neuaufbruch, bisweilen auch eine Auferstehung. Es ist sicher kein Zufall, dass das Aufstehen des Petrus im Kreis der Brüder, von dem die erste Lesung am 7. Sonntag der Osterzeit im Lesejahr B spricht, mit demselben Wortstamm bezeichnet wird, wie die Auferstehung des Gekreuzigten – ἀναστάς (gesprochen: anastás):

In jenen Tagen erhob (ἀναστάς) sich Petrus im Kreis der Brüder – etwa hundertzwanzig waren zusammengekommen. (Apostelgeschichte 1,15)

„In jenen Tagen“ – mit diesen Worten schließt die Lesung an die vorausgehende Erzählung von der Himmelfahrt Jesu an. Das, was hier beschrieben wird, ereignet sich eben zwischen der Himmelfahrt Jesu, die sich nach Apostelgeschichte 1,3 vierzig Tage nach der ersten Auferstehungserfahrung zugetragen hat, und der Sendung des Heiligen Geistes am Schawuot-Fest, also 50 Tage nach Pessach, dem Pfingstfest. Pfingsten wird der große Aufbruch sein, wenn die Apostel in der Kraft des Heiligen Geistes zum ersten Mal öffentlich von der Auferstehung des Gekreuzigten reden werden. Aufgrund dieser Predigt wird die erste Gemeinde entstehen.


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kath 2:30 Dies DominiZurückgeblieben stehen sie da: Luftgucker, die das Loch im Himmel suchen, in dem sich das Problem, dass sie jetzt haben, auflöst. So erzählt es die Bibel von den Jüngern nach Christi Himmelfahrt. Zurück bleibt nur ein Auftrag: „Ihr werdet die Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde.“ (Apg 1,8) Nun sind sie allein unterwegs mit diesem Auftrag des Herrn – ein Auftrag, der keinen Raum für Kompromisse lässt. Nun gilt es zu lösen, was zu lösen ist, und zu binden, was zu binden ist. Dazwischen gibt es nichts, keinen Ort der Unangreifbarkeit, keinen Platz zwischen den Stühlen, bei dem man vermeiden könnte, sich festnageln zu lassen. Für Christen gilt besonders, dass nicht dicht ist, wer nach allen Seiten offen ist. Was glauben Sie denn?

Der Sohn des Zimmermanns aus Nazareth hat am Holz des Kreuzes in kompromissloser Konsequenz sein Meistersstück gezeigt. Nach Aussage der Schriften unterweist er als Auferstandener seine Jünger, deren Lehrzeit mit Christi Himmelfahrt zu Ende geht. Der Meister spricht sie los, der Rabbi entlässt seine Schüler, die nun ihre Reife an der Wirklichkeit zeigen müssen. Sie sind keine Lämmer mehr, die schweigen können. Leithammel sollen sie nun sein, die selbst den Weg weisen, Zeugen mit Leib und Seele, handfeste Leute, die keine Löcher in die Luft schauen. Die Lehrzeit ist vorbei. Es ist jetzt an ihnen, die Fragen zu beantworten, die sich ihnen stellen. Aus unmündigen Kindern sollen sie nun selbst zu Erwachsenen werden, die zwischen Gut und Böse zu unterscheiden wissen, die lösen und binden, Halt und Wegweisung geben.


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