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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 2. Sonntag der österlichen Bußzeit, Lesejahr C

Aus den drei heutigen Schriftlesungen spricht ein großes Vertrauen der Akteure in Gott. Da ist Abraham, der seine Heimat verlässt und einem Gott in der Hoffnung folgt, dass dieser ihm die Nachkommen schenkt, die ihm bisher versagt geblieben sind. Da ist Jesus, der sich von Gott auf seinem Weg bestärken lässt und somit seinen vorgezeichneten Weg weitergehen kann. Und da ist der Apostel Paulus, der sich aus der Gefangenschaft an die Gemeinde in Philippi wendet und diese bestärkt, seinem Beispiel zu folgen und so Vollkommenheit im Himmel zu erlangen. Alle drei sind im ihrem ‚Jetzt‘ in einer unvollkommenen Situation und haben ein verheißenes Ziel vor Augen.

Im Angesicht der Unsicherheit in der Welt und den gesellschaftlichen Herausforderungen, die aktuell vor uns liegen, sind die biblischen Texte eine Möglichkeit für uns nachzudenken, wie wir den Glauben und die Hoffnung der biblischen Akteure für uns verwenden können.

In jenen Tagen führte der HERR Abram hinaus und sprach: Sieh doch zum Himmel hinauf und zähl die Sterne, wenn du sie zählen kannst! Und er sprach zu ihm: So zahlreich werden deine Nachkommen sein. Und er glaubte dem HERRN und das rechnete er ihm als Gerechtigkeit an. Gen 15,5f

Abraham lässt sich ganz gut mit uns vergleichen. Auch er hatte eine Sorge, die ihm unlösbar schien. Er und seine Frau Sara hatten keine Nachkommen und waren aber auch schon zu alt, um überhaupt noch Hoffnung zu haben, dass sich daran etwas ändern könnte. Ähnliche – unlösbar anmutende – Sorgen fallen einem jedem von uns bestimmt auch ohne große Mühe ein. Doch Gott verheißt Abraham eine andere Zukunft und fordert diesen zu Geduld und Gottvertrauen auf.

Fluchtbewegungen, Klimawandel und politische Instabilität, das Gefühl des Verlusts globaler Sicherheiten: All das kann einem ohne Probleme düstere Zukunftsaussichten bescheren. Abrahams Beispiel lädt uns ein, über den Tellerrand der düsteren Bilder hinauszuschauen und auf Gottes Plan zu vertrauen, auch wenn sich dieser uns noch nicht erschließt. Abrahams Gottvertrauen zahlte sich aus, seine göttliche Verheißung wurde wahr.

Paulus ermahnt uns im Philipperbrief standhaft zu bleiben und seinem Beispiel in der Nachfolge Christi zu folgen.

Ahmt auch ihr mich nach, Brüder und Schwestern, und achtet auf jene, die nach dem Vorbild leben, das ihr an uns habt. Phil 3,17

Diese Nachfolge sieht ihr Ziel jedoch nicht nur in der himmlischen Heimat, die der Apostel als letzte Verheißung nennt, sondern vor allem in den guten Werken und Taten, die wir schon auf Erden leisten können. Gerade die oben genannten Probleme verlangen von uns ein Umdenken und mutiges Handeln. Gerade wir Christen – aber nicht nur die – sind aufgerufen, hier Vorbilder zu sein und uns für eine nachhaltige und gerechte Zukunft einzusetzen.

Abschließend nun zum heutigen Evangelium, das die Verklärung Christi behandelt. Jesus geht mit seinen Jüngern Petrus, Johannes und Jakobus auf einen Berg um zu beten. Hierbei verändert sich Jesu Aussehen, seine Gewänder werden strahlend weiß und sein Gesicht leuchtet. Ihm erscheinen Mose und Elija und sie sprechen mit Jesus über sein bevorstehendes Ende in Jerusalem.

Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. Lk 9,32

So weit, so gut, doch was bedeutet ‚verklären‘ eigentlich? Man kann es als ein ‚erhöhen‘ deuten. Diese Szene soll die herausragende Persönlichkeit und Bedeutung Jesu noch einmal herausstreichen. Hinzu kommen mit Mose und Elija zwei Vertreter, die für das Gesetz und die Propheten stehen, in deren Nachfolge Jesu gesetzt wird.

Man kann aus dem ‚verklären‘ aber auch ein ‚erklären‘ oder ‚klar werden‘ machen. Dann sind es die Jünger, die im Mittelpunkt stehen, denen sich eine neue Wahrheit eröffnet. Und hieran lässt sich für uns im Hier und Jetzt anknüpfen.

Wir dürfen vor den Sorgen und Nöten unserer Zeit nicht die Augen verschließen, sondern wir müssen genauer hinschauen und mit diesem klaren Blick darauf hinarbeiten, dass sich die Dinge zum Besseren verändern. Als Christinnen und Christen sind wir dazu aufgerufen, dieses Licht der Hoffnung in die Gesellschaft zu tragen. Diese Bemühungen werden nicht direkt und sofort Früchte tragen, doch sind sie ein Zeichen dafür, dass auch in schwierigen Zeiten Wege nach vorn gefunden werden.

Jan Wacker

Author: Jan Simon Wacker

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