Ökumenisches Kreuzworträtsel
Jesu letzte Worte, 10 Buchstaben? „Kreuzworte“. Kreuzworträtsel sind beliebt. Man nimmt sich ein wenig Zeit für die Suche nach der richtigen Antwort. Manchmal gibt es sogar etwas zu gewinnen.
„Kreuzworte“ – der diesjährige Titel des ökumenischen Kreuzwegs der Jugend. Gemeinsam machen wir uns am nächsten Freitag auf den Weg, setzen uns auf die Spur dieser Worte.
Ein Kreuzwort kann ein Wort sein, das meine oder die öffentliche Meinung durchkreuzt, eine Antwort darstellt, die nicht gefällig ist.
Jesus ist konsequent Gottes Wort gefolgt – bis ans Kreuz und darüber hinaus. Das beeindruckt mich. Mehr noch, es hält mir den Spiegel vor und zeigt mir: Jesus nimmt auf sich und Gott leidet, wo ich mich aus der Verantwortung stehle, wo mein Wort leer bleibt.
Menschenworte enttäuschen. Das beobachte ich in meinem Leben; oft werden gegebene Versprechen nicht eingelöst oder folgen großen Worten keine Taten. In Politik und Wirtschaft begegnen mir selten Vorbilder, wie es richtig gehen soll. Dass jemand Verantwortung zeigt, hat Seltenheitswert. Ein „Ehrenwort“ ist längst nicht mehr verlässlich. Reden wird zur Fluchttür; man versucht sich herauszureden, statt konsequent zu handeln.
Aber Worte brauchen Verbindlichkeit, sonst wird der Redende unglaubwürdig. Jesus lässt sich in die Verbindlichkeit hineinziehen, die er einmal zugesagt hat. Mit allen Konsequenzen.
Jesus selbst ist die Antwort auf Gottes Wort. Ein Rätsel, in dem meine Fragen Platz haben.
Auf dem Kreuzweg kommen Jesu Worte auch einmal an Orten zur Sprache, an denen sie sonst nicht verbreitet sind: auf einer Treppe oder einer Autobahnbrücke. Weltliches Leben und Gottesdienst kreuzen sich. Es wird energievoll, reibend, spannend. Dass Gottes Wort mich überrascht – eine mögliche Erfahrung, wenn ich mich dem Kreuzwort-Rätsel aussetze.
Ökumenischer Jugendkreuzweg: Fr, 26. März 2010, 18 – 20:30 Uhr. Start: Jugendkirche, Oberdörnen 82, Ziel: Ev. Kirche Hatzfeld, Hatzfelder Str. 83. www.jugendkirche-wuppertal.de
Axel Neudorf, Pastor ‚projekt jugendkirche’
Reiner Krause, Pastoralreferent
veröffentlicht in der Wuppertaler Rundschau vom 20. März 2010.
Die Rubrik “Auf ein Wort” erscheint in unregelmäßigen Abständen in der Samstagsausgabe der Wuppertaler Rundschau. Autoren sind evangelische und katholische Theologen in Wuppertal, die sich zu aktuellen gesellschaftlichen oder kommunalen Themen äußern. Wir veröffentlichen auf kath 2:30 die Beiträge der katholischen Autoren. Die evangelischen Beiträge finden Sie hier.
Author: Dr. Werner Kleine
Dr. Werner Kleine ist katholischer Theologe und Initiator der Katholischen Citykirche Wuppertal. Er tritt für eine Theologie ein, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht.
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