Mortui vivos docent – Die Toten lehren die Lebenden. So lautet ein alte lateinische Weisheit. Im Tod kommt zwar ein Leben an sein Ende. Aber das, was den Lebenden ausgemacht hat, geht nicht verloren. Die letzte Seite des Lebensbuches eines Menschen ist geschrieben, die ganze Erfahrung und Weisheit dieses Menschenlebens aber ist noch da. Sie kann fruchtbar für die werden, die in Dankbarkeit in diesem Buch blättern.
Die Bedeutung, die die Verstorbenen für die Hinterbliebenen haben, kann man auch an der Bestattungskultur sehen. Frühere Generationen haben viel in das Totengedenken investiert. Reich gestaltete Gräber zeugen von der Wertschätzung, die man den Verstorbenen und ihrer Lebenszeit entgegengebracht hat. Der Tod weiß viel vom Leben. Und die Gräber erzählen viel von denen, die sie beherbergen.
Wer die Toten vergisst, schätzt das Leben gering. Gerade die kommenden Novembertage können daher ein Anlass sein, zu stillen Tagen des Gedenkens zu werden. Die Erinnerung an unsere Verstorbenen bringt vielleicht Trauer mit sich. Aus der Trauer kann aber auch Dankbarkeit erwachsen. Denn gerade das Erleben des Verlustes eines Menschen zeigt uns, wie wichtig er für uns war. Der Mensch fehlt, aber die Erinnerung kann wieder lebendig werden. In dieser Erinnerung wird das Lebensbuch dieses Menschen wieder neu gelesen – und wir können aus seinem gelebten Leben lernen.
Dr. Werner Kleine
Author: Dr. Werner Kleine
Dr. Werner Kleine ist katholischer Theologe und Initiator der Katholischen Citykirche Wuppertal. Er tritt für eine Theologie ein, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht.
Nach Tränen und tiefen Trauer bleibt nur die Erinnerung… Die Erinnerung blebt für immer und gibt uns Kraft und Trost und genau das kann einen selber als Mensch positiv ändern…In diesem Zusammenhang ein passender Beitrag http://deutschewoche.de/k%C3%B6rperspender-die-toten-lehren-die-lebenden/
Gutes und Schlechtes überdauert selbst den Tod. Lügen verursachen auch danach noch Schlechtes und wer Wahrheit gesprochen hat, der wird auch nach seinem Tod noch positive Auswirkungen verbreiten.
Denn wer lügt, hat mit seinen Lügen die Welt ein stückweit schlechter gemacht und oft auch noch viel viel Leid angerichtet. Wer sich nach der Wahrheit richtet, hat Gutes getan und oft wirkt Gutes, das man zu Lebzeiten tat noch nach dem Tode weiter, oft sogar über viele Generationen. Das sollte man bedenken, wenn man zwischen Lüge und Wahrheit zu entscheiden hat.
Weil daraus nicht hervorgeht, wieviel (unnötiges) Leid Lügen – sogar über Generationen hinaus – verursachen können und wie wichtig es daher ist, sich an Wahrheit auszurichten. Man bedenke nur ein Kind, das mitbekommt, daß seine Eltern einfach Lügen oder ein Elternteil lügt?