Die Westdeutsche Zeitung Wuppertal veröffentlicht regelmäßig die Rubrik „Drei Fragen an“. In der Ausgabe vom 7. Januar 2011 beantwortete Pastoralreferent Dr. Werner Kleine drei Fragen des Redakteurs Florian Launus zum Ende der Weihnachtszeit. Wir dokumentieren hier den Beitrag in einer etwas ausführlicheren Fassung:
1. Herr Kleine, jetzt feiern wir den Dreikönigstag. Der richtige Zeitpunkt, um Weihnachten abzuhaken?
Dr. W. Kleine: Noch nicht ganz. Die Weihnachtszeit geht seit der Liturgiereform von 1970 in der katholischen Kirche bis zum Fest „Taufe des Herrn“, das am Sonntag nach dem Dreikönigstag gefeiert wird. Am Fest „Taufe des Herrn“ wird insbesondere das Evangelium von der Taufe Jesu verkündet, bei der Gott als „seinen geliebten Sohn“ offenbarte. Das Fest zeigt also noch eine deutlich weihnachtlichte Tendenz, insofern hier noch einmal die Menschwerdung Jesu als des Sohnes Gottes vor Augen geführt wird.
Mit dem Fest „Taufe des Herrn“ endet die Weihnachtszeit und es beginnt die sogenannte „Zeit im Jahreskreis“.
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Was sich wie der Kampf des Jahres anhört, spiegelt in Wirklichkeit eine Kampagne des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken e.V. wider, die „den heiligen Nikolaus wieder in den Vordergrund zu stellen und einer Verwechslung mit der Kunstfigur des Weihnachtsmannes entgegen zu wirken“ (Quelle: www.weihnachtsmannfreie-zone.de) sucht. Offenkundig braucht der Bischof von Myra eine eigene Lobby, wird er doch vom Weihnachtsmann in die Enge getrieben.
Ich muss zugeben, dass mir diese protestantische Haltung der deutschen Katholiken nicht nur nicht gefällt; sie geht auch in die Irre. Sicher: Auch mir gefallen viele Möchtegern-Weihnachtsmänner nicht, die in der Adventszeit die Innenstädte bevölkern. Aber nicht, weil es Weihnachtsmänner sind, sondern weil sie offenkundig einem rheinländischen Missverständnis entspringen, dass man zwischen Halloween, Karneval und Christopher Street Day auch noch die Adventszeit mit schlechten Verkleidungen belästigen muss. Wie sonst soll man die eher an Werbefiguren für rote Bademäntel und billige Blinkemützen erinnernden Gestalten in den Fußgängerzonen erklären.
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31. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C – Lk 19, 1 – 10
Die Geschichte von dem Oberzöllner Zachäus, wie er da auf seinem Maulbeerfeigenbaum sitzt und auf das Vorbeikommen Jesu wartet, ist eine sehr prägnante und uns darum wohlvertraute Erzählung des Lukas. Wohl keine Erstkommunionvorbereitung, die auf ihre Erwähnung verzichtet, schon weil – wie unsere Erstkommunionkinder in der Regel ja auch – dieser Zachäus klein von Wuchs war.
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30. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C – Lk 18, 9-14
In der Beschäftigung mit dem Evangelium dieses Sonntags einerseits und der Feier des Weltmissionssonntags, den die Kirche in dieser Woche begeht, andererseits fallen einige Schlagworte ins Auge: Selbstein- oder -überschätzung – Demut – Überzeugung – Mission.
Da berichtet uns das Evangelium von zwei Männern, einem gesetzestreuen, aufrichtigen und frommen Pharisäer und einem Zöllner, der die Menschen über den Tisch zieht, um sich selbst zu bereichern. Für unser Verständnis scheint klar, welches Leben als gelungen bezeichnet werden darf – Jesus zeigt einen anderen Blick, wenn er dieses Gleichnis erzählt: Beide Männer sind zum Tempel gekommen, der Pharisäer läuft sofort nach vorne und preist…sich! Der Zöllner hingegen weiß um sein Versagen, um das Misslungene seines Lebens. Demütig bleibt er in der letzten Ecke des Tempels stehen und – so heißt es – wagt nicht einmal den Blick in den Himmel zu heben, sondern bittet nur still: Guter Gott, sei mir Sünder gnädig.
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29. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C – 2 Tim 3,14-4,2; Lk 18, 1-8
Ich meine, dass der letzte Satz dieses Evangeliums ein besonderes Augenmerk erfordert. Sehr unüblich für einen Evangelientext endet er mit einer Frage, die direkt an jeden von uns gerichtet ist: Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?
Dieser Satz scheint mir an Aktualität nicht übertroffen werden zu können und es lässt gleichzeitig erschrecken, dass schon zu Beginn des Christentums dieser Gedanke präsent war.
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Stadtpatron der Stadt Wuppertal
Mehr Information zum Heiligen Laurentius finden sie unter
www.stadtpatron-wuppertal.de.
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oder: Rom ist in Wuppertal
In diesen Tagen kehren die Teilnehmer der Wallfahrt nach Rom, zu der Stadt und Stadtdekanat Wuppertal eingeladen haben, nach Wuppertal zurück. Sie werden zahlreiche Eindrücke und unvergessliche Erlebnisse mitbringen. Ein Höhepunkt für die Wallfahrer war neben der Generalaudienz von Papst Benedikt XVI sicher auch der Gottesdienst in der Kirche San Lorenzo fuori de la mura, der Grabeskirche des hl. Laurentius, dem Stadtpatron Wuppertals. Die Wallfahrtsgruppe hat in dieser Kirche eine Plakette angebracht, mit der an den Besuch der Wuppertaler Wallfahrt gedacht wird. Zukünftige Besucher werden also immer auch an unsere Stadt erinnert.
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24. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C – 1 Tim 1,12-17; Lk 15,1-10 (1-32)
Die Lesung dieses Sonntags aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an Timotheus stellt uns in eindrücklicher Weise die Begeisterung eines ursprünglich scharfen Verfolgers für seinen neu erworbenen – oder besser geschenkten – Glauben an Jesus Christus vor Augen.
Paulus beginnt seinen Brief mit einigen grundlegenden Aussagen, hierzu gehört auch der Abschnitt dieses Sonntags. Er schreibt von dem großen Dank, den er empfindet dafür, dass ihm die Kraft für seinen Dienst als Apostel und Verkündiger der Frohen Botschaft gegeben worden ist.
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22. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C – Sir 3, 17-18.20.28-29, Hebr 12, 18-19.22-24a, Luk 14,1.7-14
Gleichnis oder Lehre – Tischregeln für Fortgeschrittene?
Jesus sieht bei einer Einladung, wie sich andere Gäste die guten Plätze aussuchen und nimmt das zum Anlass, ihnen eine Lehre zu erteilen. Und wer wollte ihm da widersprechen: setzt man sich erstmal ganz nach oben, ist die Blamage groß, wenn dann eine höhergestellte Persönlichkeit auftaucht, für die man den Platz zu räumen hätte und dann am Ende säße, weil alles mittlere inzwischen belegt ist. Ein hübscher Gedanke für die Christenlehre und ein nicht zu verachtender Hinweis auf die angemessenen Umgangsformen. Besser ist es allemal, sich hofieren zu lassen, als sich selbst etwas zu nehmen, was einem nicht zusteht.
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21. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C – Jes 66, 18-21, Hebr 12, 5-7. 11-13. 20; Luk 13,22-30
Herrlichkeit unter den Völkern und Heulen und Zähneknirschen bei Uns?
Die Lesungen des heutigen Sonntags erzählen von der Ausweitung des Heilsgedankens auf alle Völker und alle Menschen von allen Himmelsrichtungen der Erde. Sie hören sich etwas schroff an, so beim ersten Hören, wenn z.B. die Liebe Gottes im Hebräerbrief beschrieben wird mit den wohl unendlich oft gehörten – und missbrauchten – Worten: „Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er.“ Sicher ein billiger Trost bei ehrlichem Leid, aber andererseits auch ein Appell, die Anfeindungen und Begrenzungen unseres Lebens nicht als gottgewollt, aber als Gegebenheiten hinzunehmen, an denen wir wachsen können. Das Leid, die „Züchtigungen“ stammen nicht aus der Hand des gütigen Vaters, aber was uns an Leidvollem widerfährt, und auch, was andere durch uns an Leid erleben müssen, muss manchmal, wenn wir auch den Sinn nicht verstehen können, doch angenommen werden, um daran zu reifen.
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