Lesejahr C – 3. Sonntag der Osterzeit – Joh 21,1-19
Folge mir nach!
Das heutige Evangelium berichtet vom wunderbaren Fischfang, der dritten Begebenheit bei der Jesus sich den Jüngern nach seiner Auferstehung offenbarte. Diese Begebenheit beginnt für die Jünger mit einer beachtlichen Frustrationserfahrung:
Einige der Jünger waren mit dem Boot auf den See gefahren um zu fischen, hatten jedoch keinen Erfolg. Dieses Gefühl motiviert zu sein, etwas erreichen zu wollen und dennoch zu scheitern, haben sicherlich viele Menschen in ihrem Leben bereits erlebt. Und in all diese Situationen hinein spricht Jesus auch zu jedem von uns, wie zu den Jüngern auf dem See: Er motiviert sie zu einem zweiten Versuch. Er spricht ihnen Mut zu, gebt euch einen Ruck, werft das Netz noch einmal aus.
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Lesejahr C – Joh 20,19-31
Dass wir gläubig sind, und nicht ungläubig!
Der ungläubige Thomas, das ist eine feste Redensart geworden, die sogar aus unserer Alltagssprache nicht wegzudenken ist. Und Thomas erfährt durch den Herrn ja auch eine besondere Bevorzugung, wenn dieser ihn auffordert, seine Finger auszustrecken und die von den Wundmalen gezeichneten Hände zu berühren und die Hand in seine Seite zu legen. Wie oft mögen Menschen in ihrer Verzweiflung am Glauben sich in diese Lage gesehnt haben: den auferstandenen Herrn zu sehen, zu hören und berühren zu dürfen. Thomas selbst ist auch überwältigt von dieser Begegnung und denkt gar nicht mehr daran, ob er den Herrn nun berühren soll oder nicht: er antwortet einfach mit dem Bekenntnis: „Mein Herr und mein Gott!“
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Die Debatte um den sexuellen Missbrauch offenbart ein ekklesiologisches Grundproblem
Kaum ein Tag vergeht seit Anfang des Jahres, an dem nicht über sexuellen Missbrauch, der von kirchlichen Amtsträgern begangen wurde, gesprochen wird. Ein neuer Höhepunkt wurde in der Karwoche, speziell an den Kar- und Ostertagen erreicht. Die Medien überschlugen sich mit Meldungen, welcher Bischof in seiner Karfreitags- oder Osterpredigt zum sexuellen Missbrauch Stellung bezogen hat und wer nicht, welcher kirchliche Würdenträger sich entschuldigt habe und wer nicht und dass der Papst zu allem wieder geschwiegen hätte.
Allein diese Berichterstattung zeigt, wie brennend das Thema im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert ist. Die Menschen sind irritiert – auch und vor allem die Katholiken. Was nicht für möglich gehalten wurde, ist Gewissheit geworden: Priester haben Kinder missbraucht. Manche der Fälle, die jetzt bekannt werden, liegen Jahrzehnte zurück, manche sind aber noch aktuell.
Ich gestehe ein, dass es für kirchliche Würdenträger schwierig ist, sich diesem Thema zu stellen. Das, was nicht sein durfte, ist geschehen. Die Öffentlichkeit verlangt nach einer Reaktion. Und diese Reaktion ist notwendig. Das Vertuschen und Verschweigen ist allzu lang praktiziert worden. Auf keinen Fall darf das Problem deshalb ausgesessen werden.
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Lesejahr C – Ex 14,15-15,1
Wolkensäule oder Ostwind – die Gnade setzt die Natur voraus!
Mose, so hörten wir in dieser Nacht aller Nächte, streckte seine Hand über das Meer aus, und der Herr trieb die ganze Nacht das Meer durch einen starken Ostwind fort. In der Überfülle der Bilder und Geschichten in der liturgischen Feier der Auferstehung in dieser heiligen Nacht tauchen viele archaische Bilder aus dem kollektiven Gedächtnis der Israeliten im Besonderen, aber eigentlich der ganzen Menschheit auf. Und es klingt sehr richtig, wenn der Priester die uralten Wunder Gottes preist, wie sie noch in unsere Tage hinein leuchten. Es sind große und heilige Bilder, die das Wunder aller Wunder vorbereiten und ausdeuten, die Auferstehung unseres Herrn. Sie sind fast zu groß, diese Schilderungen der Schöpfung, der Darbringung des Isaak, des Durchzugs durch das Rote Meer, die Zukunftsvision des künftigen Jerusalem, die Ankündigung des Neuen Bundes, die Preisung des Weisheitswegs und schließlich die Zusage Gottes für ein neues Herz, nicht mehr das aus Stein, sondern eines, das uns als sein Volk leben lässt, damit er unser Gott sein wird.
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Lesejahr C – Lk 22,14-23,56
Vertrauen bis zuletzt
An diesem Sonntag, dem Palmsonntag, an dem wir die Passionsgeschichte Jesu nach dem Bericht des Evangelisten Lukas vorgetragen bekommen haben, werden wir vor eine schwierige Herausforderung gestellt. An kaum einer anderen Stelle des Kirchenjahres fallen Freude und Trauer, Hoffnung und Angst so auf einen Punkt wie am Palmsonntag. Gerade wird Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem freudig begrüßt und gerade noch huldigen ihm die Menschen und singen „Hosianna“, da bricht die Leidensgeschichte in diese Hosianna-Freude.
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5. Fastensonntag Lesejahr C – Johannes 8,1-11
„Jeder kehre vor seiner eigenen Tür“
Auch dieses Sonntagsevangelium konfrontiert uns wieder mit dem Themenkomplex Schuld und Sünde sowie Vergebung und Verzeihung.
Auch wenn die Ehebrecherin nach dem Gesetz hätte gesteinigt werden müssen, legt Jesus hier, wie so oft, einen anderen Maßstab an. Ohne die Schuld der Ehebrecherin zu mindern, macht er deutlich, dass – wie wir es heute sprichwörtlich sagen – sich „jeder an die eigene Nase packen“, „zuerst vor der eigenen Tür gekehrt werden“ und „eher der Balken im eigenen Auge als der Splitter im Auge des Anderen betrachtet werden“ sollte. Diese Aufforderung scheint die Umstehenden zu beeindrucken, denn sie nehmen von ihrem Vorhaben Abstand, da offensichtlich niemand die Bedingungen Jesu – selbst ohne Sünde zu sein, um einen Stein werfen zu dürfen – erfüllen kann.
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Endlich: Der Papst hat sich geäußert. Die seit Tagen öffentlich gesteigerte Spannung auf ein Wort aus Rom zum sexuellen Missbrauch kann sich entladen – und findet doch kein Ventil. Der Papst hat zwar einen Hirtenbrief geschrieben – aber an die irischen Katholiken. Und den Iren schreibt er kein Wort über die Situation in Deutschland. Die Luft ist raus – nur um gleich wieder aufgeblasen zu werden.
Übliche Reaktionen
Die Reaktion in Deutschland auf das lang erwartete Schreiben aus Rom sind typisch. Innerkirchlich spricht man von einem klaren Wort, das „klare Weisungen für die gesamte Kirche“ enthalte, so etwa der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch in seiner Erklärung zum Hirtenbrief des Papstes. Im außerkirchlichen Bereich hingegen werden Enttäuschung über das Ausbleiben eines Wortes über die deutsche Situation geäußert (so etwa in der Süddeutschen Zeitung vom 21.3.2010 oder in der FAZ vom 20.3.2010). Auch einzelne Sätze des insgesamt acht eng bedruckte DIN A4 Seiten umfassenden Schreibens werden wieder kritisiert.
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Die Chance des runden Tisches
Ein kath.de-Wochenkommentar von Andrea Kronisch (vom 11.3.2010)
Die Negativmeldungen reißen nicht ab: Nahezu täglich berichten die Medien über neue Missbrauchsfälle in kirchlichen Einrichtungen. Krisen gab es schon viele in der katholischen Kirche. Vor einem Jahr war es die päpstliche Aufwertung der konservativen Pius-Bruderschaft, die in Deutschland zu schweren Turbulenzen führte. Doch der Skandal um sexuellen Missbrauch hat ohne Frage eine andere Dimension. Auch deshalb, weil diesmal die Krise nicht von Rom ausgeht, sondern mitunter die eigene Diözese, Kirchengemeinde oder Schule betrifft. Wo Missbrauchsfälle bekannt werden, erleben die Verantwortlichen, dass das Kehren vor der eigenen Haustür sehr schwer sein kann – besonders bei einem Orkan der Wut, Enttäuschung und Verbitterung, wie wir ihn seit einigen Wochen erleben.
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4. Fastensonntag Lesejahr C – Lk 15, 1-3; 11-32
Der verlorene Sohn – Reue und Umkehr
Das Evangelium dieses Sonntags berührt wahrscheinlich das Gerechtigkeitsempfinden jedes Einzelnen, so oft wir es hören aufs Neue. Da ist einer, der sich, wie er selbst einräumt, gegen Gott und gegen seinen Vater versündigt hat, der alles Geld aus dem Fenster geworfen hat und erst zurückkehrt, als er keinen anderen Ausweg mehr sieht. Und da ist ein Anderer, der treu bei seinem Vater geblieben ist, Tag für Tag für den Hof gearbeitet hat und sich nichts hat zu Schulden kommen lassen.
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