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kath 2:30 Dies DominiJede Zeit kennt ihre eigenen Herausforderungen. Die gegenwärtigen liegen im wahrsten Sinn des Wortes auf der Straße. Das Klima ändert sich – in jeder Hinsicht. Viel Kohlendioxid in der Atmosphäre führt zu dem altbekannten Treibhauseffekt und die Erde erwärmt sich. Das ist in der Erdgeschichte an sich nichts Neues. Neu ist, dass sich die Erwärmung innerhalb weniger Jahrzehnte ereignet. Neu ist auch, dass der Mensch die Erwärmung durch seine Art zu leben, wohl mitverursacht hat – sonst wäre die rasante Erwärmung kaum zu erklären. Vor allem aber ist neu, dass die Menschheit von den klimatischen Veränderungen in bisher kaum bekannter Weise betroffen ist. Kann es da noch Hoffnung geben? Was glauben Sie denn?

Die Menschheitsgeschichte ist geprägt von klimatischen Veränderungen. Nicht selten haben sie zu Wanderungsbewegungen geführt. Große Dürren, sintflutartige Niederschläge, aber auch unwirtliche Kältephasen haben die Menschen genötigt, sich neue Lebensräume zu suchen. Das wird auch jetzt wieder so sein! Wenn durch die globalen Klimaveränderungen ganze Klimazonen unbewohnbar werden, werden sich die Menschen auf den Weg machen und nach neuen Räumen, in denen Leben möglich ist, suchen. Das hat den Menschen in der Geschichte überleben lassen: Seine Fexibilität!


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kath 2:30 Dies DominiDie Münder offen, der Himmel leer. Ihr Rabbi war am Kreuz gestorben, sie aber hatten die lebendige Gegenwart des Auferstandenen erfahren. Einige von ihnen waren in die Heimat in Galiläa zurückgekehrt, in den vertrauten Alltag als Fischer. Nun, 40 Tage nach den Ereignissen, sind sie wieder in Jerusalem. Zehn Tage noch bis zum Schawuot-Fest. An diesem fünfzigsten Tag nach Pesach erinnert das jüdische Volk den Empfang der Zehn Gebote am Berg Sinai. Gott schließt einen Bund mit seinem Volk:

„Wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein.“ (Ex 19,5)

Gott hatte bereits mit Noach und mit Abraham eine Bund geschlossen. Gott mutet den Menschen zu, in seinem Auftrag zu handeln. Als göttliches Ebenbild handelt er an Gottes statt in der Welt. Zum noachitischen Bund gehört die Zusage Gottes, die Welt nie wieder untergehen zu lassen. Der Mensch aber wird daran erinnert, dass der Bund Gottes

„allen lebenden Wesen, allen Wesen aus Fleisch auf der Erde“ (Gen 9,16)

gilt. Alles Lebendige steht unter Gottes Schutz. Alles! Was glauben Sie denn?


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kath 2:30 Dies DominiDer Mensch ist ein harmoniebedürftiges Wesen. Das hat sein Überleben gesichert. Niemand erlegt ein Mammut allein, keiner schafft es, den Säbelzahntiger ohne die Hilfe anderer wirksam zu verjagen. Das blinde Verständnis, die solidarische Zusammenarbeit, das Zusammenspiel zwischen dem Respekt vor dem Können anderer und dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sicherten die Existenz der eigenen Gruppe. Jede Bedrohung dieser Harmonie musste bekämpft werden – nach innen durch Exkommunikation und Ausschluss der Störenfriede, nach außen durch Verteidigung und Abwehr konkurrierender Gruppen, die die eigene Existenz gefährdeten. Die Harmonie ist alles andere als aggressionsfrei. Kann man sie nicht verteidigen, muss man laufen, fliehen wie die Hasen, die der Übermacht der Fressfeinde nicht gewappnet sind. Wer hingegen in der Unfähigkeit zu fliehen oder sich zu verteidigen einfach stehenbleibt, vielleicht einfriert und wartet, wird mit großer Wahrscheinlichkeit sein Ende finden. Was glauben Sie denn?


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kath 2:30 Dies DominiAlle Jahre wieder entfaltet der Tanzdrang am Karfreitag seinen ganz besonderen Sog. Das Gesetz sieht ihn zwar als „stillen Feiertag“ vor. Aber schon die ersten Menschen wussten, dass gerade die verbotenen Früchte einen ganz besonderen Reiz ausüben. Mancherorts wird sogar dafür demonstriert, am Karfreitag tanzen oder „Das Leben des Brian“ öffentlich zeigen zu dürfen, worauf – einem offenkundig archaischen Reiz-Reaktions-Schema folgende – die Frommen Blasphemie witternd auf den Trauercharakter des Tages verweisen. Was glauben Sie denn?

Ohne Zweifel sind die Tage von Gründonnerstag bis zur Osternacht für Christen die wichtigste Zeit im Jahr. In dieser Hochzeit wird das Fundament des Glaubens gefeiert, von dem Paulus sagt:

„Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer, leer auch euer Glaube.“ (1 Kor 15,14)

Das Bekenntnis zur Auferstehung des Gekreuzigten markiert die Trennlinie zwischen den Christgläubigen und denen, die anders oder gar nicht glauben. Dabei ist der Glaube alles andere als selbstverständlich. Das Bekenntnis zu einem, der nach dem Tod wieder erscheint, widerspricht als solches zuerst einmal dem gesunden Menschenverstand. Nicht ohne Grund muss Paulus den Korinther gegenüber schweres argumentatives Geschütz auffahren und gibt an, über 513 Zeuginnen und Zeugen für die Auferstehung vorweisen zu können, die man doch selbst befragen könnte (1 Kor 15,5-8). Konnten sich die Korinther da noch selbst vergewissern, steht uns heute diese Möglichkeit nicht mehr zur Verfügung. Es mag helfen, dass die Korinther mit Paulus immer wieder im Konflikt lagen und ihm Behauptungen nicht einfach abgenommen haben. Der Zweifel als solches aber kann natürlich nicht einfach ausgeräumt werden. Er war schon zu Lebzeiten der ersten Christen wirksam – etwa wenn das leere Grab damit begründet wurde, dass die Jünger selbst den Leichnam Jesu entwendet hätten, um zu behaupten, er sei von den Toten auferstanden (vgl. Mt 28,12f). Es wird erst die konkrete Erscheinung des Auferstandenen sein, die die Gewissheit der Auferstehung des Gekreuzigten schafft – eine Gewissheit von Zeugen, auf die man heute nur mit großem zeitlichen Abstand vertrauen kann. Ein Grund, der dieses Vertrauen rechtfertigt, liegt darin, dass sich die Gewissheit für die Zeugen selbst nicht ausgezahlt hat. Viele bezahlten damals den Glauben mit ihrem Leben oder mussten Sanktionen in Kauf nehmen.


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kath 2:30 Dies DominiViele Worte bringen noch keine Taten hervor. Die Nordbahntrasse etwa wäre ohne die Macher immer noch eine stillgelegte Bahnstrecke, die hinter wuchernden Dornenhecken ihren Dornröschenschlaf schlummern würde. Für viele ist mit ihr der Name des Machers Dr. Carsten Gerhardt verbunden. Allerdings hätte er das Trassenprojekt nicht ohne die machtvolle Unterstützung der vielen durchführen können, deren Namen nicht bekannt sind – und das sind neben den vielen Ehrenamtlichen vor allem auch die Leute vom „Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekt Nordbahntrasse / Rheinische Strecke“ des Wichernhauses. Was glauben Sie denn?

Für römische Katholiken wurde die Machtfrage jetzt wieder auf dem sogenannten „synodalen Weg“ diskutiert. Macht – so scheint es – kulminiert in der römisch-katholischen Kirche vor allem bei den Klerikern. Tatsächlich repräsentiert vor allem das Kollegium der Bischöfe nach römisch-katholischer Auffassung die Gemeinschaft der zwölf Apostel. Sie stehen durch die Bischofsweihe in der „apostolischen Sukzession“: Durch Handauflegung und Gebet empfangen sie die apostolische Vollmacht, das Evangelium in Wort und Tat zu verkünden. Bereits im Neuen Testament heißt es:


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kath 2:30 Dies DominiWenn je ein Krieg vernünftig wäre, hätte man ihn nie geführt. Sie finden nicht auf begrenzten Spielfeldern statt, wie es Gesellschaftsspiele suggerieren. Der Krieg bricht in den Alltag ein, nimmt das Leben Unschuldiger, dröhnt, lärmt und traumatisiert diejenigen, die überleben – oft über Generationen hinweg. Die lebende Generation ist direkt betroffen, die Generation der Kinder auch; beide werden ihre lebendigen Erinnerungen an die Enkelgeneration weitergeben. Erst in der vierten Generation wird das Trauma langsam im Nebel der Geschichte und der Hass aus den Herzen verschwinden. Was auch immer die Mächtigen als Rechtfertigung für einen Krieg anführen: Ihr Handeln spielt mit dem Leben gegenwärtiger und zukünftiger Generationen. Nichts, aber wirklich nichts rechtfertigt das Töten. Das Helmut Schmidt zugeschriebene Wort, es sei besser 1000 Stunden zu verhandeln, als eine Minute zu schießen, ist richtig. Warum also hat der russische Präsident den Pfad des Verhandelns nicht beschritten und die tödliche Gewalt der Waffen freigelassen? Was glauben Sie denn?

Nun wurde der Krieg in der Ukraine entfesselt. Es ist unstrittig, dass das Land völkerrechtswidrig überfallen wurde. Strittig ist die Frage, wie die, die nicht unmittelbar Kriegspartei sind, reagieren sollen. Sollen Waffen geliefert werden oder nicht? Ist Unterwerfung um eines lieben, letztlich aber trügerischen Friedens willen wirklich eine Verhandlungsoption? Niemand, der mit Verantwortung auf den Konflikt blickt, kann sich dem Dilemma entziehen. Da kluge, letztlich aber zynische Ratschläge ohne wirkliche Übernahme von Verantwortung zu geben, macht aus einem existentiell bedrohlichen Konflikt ein Gesellschaftsspiel: „Ich überlasse Dir die Schlossallee, wenn ich dafür die Turmstraße behalten darf.“ Dabei gehört den Unbeteiligten weder die Turmstraße noch die Schlossallee. Wir stehen nur da und sehen das Sterben und das Leid der Menschen – und es gruselt uns, dass uns das selbst passieren könnte. Immerhin hat Russland Atomwaffen – und die Raketen sind in wenigen Minuten in Berlin und London. Das schürt Ängste, selbst betroffen sein zu können. Sollen die Angegriffenen also stillhalten und sich unterwerfen, damit bei uns alles so bleibt, wie es ist? Dafür probt man den Schulterschluss und veröffentlicht Manifeste, die ebenso wenig zum Frieden führen werden, wie gut gemeinte Gebete.


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kath 2:30 Dies DominiEin greiser Mann wartet. Worauf er gewartet hat, wird ihm erst klar, als das Erwartete eintritt. Die Christenheit feierte gestern das Fest „Darstellung des Herrn“, im Volksmund auch als „Maria Lichtmess“ bekannt. Das Lukasevangelium legt nach der Weihnachtserzählung viel Wert darauf, dass das Leben Jesu tief im Judentum verwurzelt ist. In Lukas 2,21 wird von seiner Beschneidung berichtet, woran sich die Erzählung des ersten Besuches des Säuglings Jesu im Tempel anschließt. Bemerkenswert ist, dass der Besuch anlässlich der vorgeschriebenen Reinigungsopfers geschieht, dem sich die Mutter eines Sohnes nach Levitikus 12,2-4 vierzig Tage nach dessen Geburt unterziehen musste. Interessant ist, dass die andere Vorschrift, nämlich die Auslösung des Erstgeborenen, die Pidjon HaBen, unerwähnt bleibt. Nach Exodus 13,2 ist alle Erstgeburt geheiligt und gehört Gott und muss ihm deshalb im Tempel übergeben werden. Dort wird der Erstgeborene üblicherweise nach Num 18,16 durch ein Geldopfer ausgelöst. Lukas berichtet nun von der vorgeschriebenen Reinigung der Maria und der Darstellung Jesu im Tempel, nicht aber von dessen Auslösung. Er bleibt damit erzählerisch im „Besitz“ Gottes.

Damit setzt sich fort, was Lukas schon von der Verkündigung an andeutet: Dieser Jesus ist anders. Das scheint auch der greise Simeon zu ahnen, der gewartet hat und nun eine Verheißung über den Neugeborenen spricht:


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kath 2:30 Dies DominiAuch nach der Sesshaftwerdung ist der Mensch ein Jäger und Sammler geblieben. Bis heute ist er auf der Jagd nach den günstigsten Angeboten. Er sammelt Schnäppchen, denn er ist ja nicht blöd. Am liebsten will er bleiben, wie er ist. Deshalb darf sich nichts ändern. Zweifellos ändern sich die Dinge und Verhältnisse aber laufend. In früheren Zeiten, als der Mensch noch in kleinen Clangruppen von maximal 200-300 Personen lebte, zog man einfach fort und suchte neue Jagdgründe. Das hat sich mit der Sesshaftwerdung geändert. Man hatte jetzt Besitz, den es zu bewahren galt. Man baute Zäune und steckte Claims ab, die es zu verteidigen galt. Er hatte jetzt etwas zu verlieren. Das ist die Angst, die auch den modernen Menschen mit all seinen technischen Errungenschaften umtreibt. Er hat zu viel zu verlieren. Was glauben Sie denn?

Im vergangenen Jahr 2022 sind die westlichen Illusionen wie Seifenblasen zerplatzt. Ganz zu schweigen von den globalen Folgen des Klimawandels hatte man sich über billiges Gas aus Russland gefreut und nicht nach den Hintergründen gefragt. Man hatte sich selbst für unglaublich schlau halten auf „Just in time“-Lieferketten gesetzt und teure Lagervorhaltungen vermieden. Außerdem ließ man gerne dort produzieren, wo Arbeitskräfte billig und Arbeitnehmerrechte nicht ganz so tiefgreifend waren, wie hierzulande. Geiz war eben geil. Jetzt aber steht uns die selbstverschuldete Blödheit unausweichlich vor Augen. Es ist eben schlimm, wenn nichts bleiben kann, wie es ist.


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kath 2:30 Dies DominiEs begab sich aber vor kurzer Zeit, dass sich drei Männer in einem Eiscafé zu Wuppertal trafen. Einer war ein in Wuppertal geborener Muslim türkischer Abstammung, ein anderer ein Christ, des Dritten Religion ist unbekannt. Die drei waren Freunde redeten über dies. Dann aber ging es um das Weihnachtsfest, denn der Muslim hatte schon Geschenke für seine Tochter besorgt. Das veranlasste den Christen in der Runde zur Frage, warum er denn als Muslim Weihnachten feiern würde. In kürzester Zeit eskalierte das Stimmungsbarometer. Fast fühlte man sich in ein jüdisches Lehrhaus versetzt, in dem die Talmudschüler mit Verve und Herzblut noch so alltägliche Fragestellungen auf Herz und Nieren prüfen, laut diskutieren und – wenn es denn sein muss – in leidenschaftlichem Streit friedlich auseinander gehen. So diskutieren auch der Christ und der Muslim mit Hingabe die feierliche Frage des Festes. Weihnachten lässt wohl niemanden kalt. Was glauben Sie denn?


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kath 2:30 Dies DominiEr ist ein schillerndes Phänomen, dessen atmosphärisch-optische Erscheinung die Menschen in den Bann zieht. Wenn sich mit der Sonne im Rücken die Wolken voraus die Lichtstrahlen des Zentralgestirns in den Regentropfen brechen entfaltet der Regenbogen sein Pracht und scheint bei aller Fragilität Himmel und Erde zu verbinden. Das Farbenspiel verschwindet oft genauso schnell, wie es sich entfaltet hat. Physikalisch folgt das Phänomen dem Brechungsgesetz. Alles kann berechnet werden. Die Schönheit des Regenbogens aber ergibt sich aus dem erlebten Spiel der Farben. So ist das mit den Naturgesetzen: Wenn deren theoretische Klarheit ästhetisch erfahren und erlebt wird, geraten selbst hartgesottenen Vernunftmenschen nicht selten wenigsten für einen kurzen Moment ins Staunen. Was glauben Sie denn?

Es ist deshalb kein Wunder, dass das Naturphänomen in vielen Kulturen mit symbolischer Bedeutung aufgeladen wird. Die Ureinwohner Australiens, die Aborigines verehren die Regenbogenschlange als Schöpfer der Welt und aller Lebewesen. Die griechische Mythologie sehen in ihm den Verbindungsweg, mit dem die Göttin Iris zwischen Erde und Himmel reist, während die germanische Mythologie im Regenbogen die Brücke „Bifröst“ sieht, die Midgard, die Menschenwelt, und Asgard, die Götterwelt verbindet. Während des Ragnarök, dem Weltuntergang, wird der Regenbogen zerstört. Der Verlust des Regenbogens bedeutet also nichts Gutes …


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