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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Dreifaltigkeitssonntag, Lesejahr A

Die letzten beiden Gebote behandeln einen Themenkomplex, der bereits in anderen Geboten angeklungen ist: du sollst nicht stehlen und du sollst nicht ehebrechen, wodurch die Wichtigkeit dieser Gebote für das gesellschaftliche Zusammenleben noch einmal betont wird.

Warum es zu dieser Dopplung und – darauf wird im weiteren Verlauf noch näher eingegangen – einer Verschärfung der Gebote sechs und sieben kommt, lässt sich ohne näher exegetisch darauf eingehen zu wollen, vermutlich mit einem einfachen Satz erklären: „The pentateuch ist a mosaic, not mosaic“, also: der Pentateuch, die fünf Bücher Mose (Genesis, Exodus, Leviticus, Numeri und Deuteronomium), die auch den Dekalog beinhalten, sind ein Mosaik mit mehreren Verfassern  – und nicht mosaisch, also nicht nur das Werk eines Verfassers. Daher kommt es bisweilen auch zu Doppelungen oder Erzählungen gleichen Inhaltes an verschiedenen Stellen mit zum Teil unterschiedlichen Schwerpunkten.

Hier werden die bereits benannten Verbote aber noch weitergeführt und beschäftigen sich bereits mit dem Bereich des rein gedanklichen und nicht erst mit der Tat an sich: du sollst nicht mal darüber nachdenken, dem anderen etwas zu nehmen, was sein ist. 


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Hochfest Pfingsten, Lesejahr A

Auch das siebte Gebot beschreibt eigentlich etwas Selbstverständliches: du sollst nicht stehlen. Für alles Greifbare liegt dies nahe und wird wohl von den allermeisten Menschen auch bejaht. Weder darf ich den Supermarkt oder die Parfümerie ohne Bezahlung verlassen, noch darf beim Besuch bei Freunden einfach etwas von der Einrichtung mitgenommen werden. Aber sehen wir das auch hinsichtlich geistigen Eigentums so eng? Dieses Gebot ist so allgemein formuliert, dass es wohl auf alle Bereiche angewendet werden muss, also auch auf den geistigen Bereich. Doch wie schnell geraten wir in die Gefahr, die Idee eines anderen als unsere eigene auszugeben, obwohl sicher niemandem ein Zacken aus der Krone bricht, wenn z.B. im beruflichen Kontext einfach zugestanden wird: folgende Überlegung des Kollegen xy gefällt mir sehr gut, ich schlage vor, darüber näher nachzudenken.

Ein weiterer überlegenswerter Gedanke zu diesem Gebot wird auch von Kardinal Wetter in der online-Ausgabe der Katholischen Sonntagszeitung formuliert: dass es hier um mehr geht, als nur darum, anderen nichts wegzunehmen, nämlich auch darum, anderen nichts vorzuenthalten, was für sie lebensnotwendig ist. Eigentum verpflichtet: wer reich ist, sollte dem, der arm ist, etwas abgeben; so ist auch der entsprechende Absatz in der Konzilskonstitution Gaudium et Spes (69) zu verstehen: Jeder soll

„die Dinge, die er rechtmäßig besitzt, nicht nur als ihm persönlich zu eigen, sondern er muss sie zugleich auch als Gemeingut ansehen in dem Sinn, dass sie nicht ihm allein, sondern auch den anderen von Nutzen sein können“.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 7. Sonntag der Osterzeit, Lesejahr A

Vermutlich ist das Tötungsverbot dasjenige, das wohl nahezu jeder Mensch blind unterschreiben würde. Natürlich hat nichts und niemand über das Ende eines Menschenlebens zu entscheiden.

Dennoch ist das Thema allgegenwärtig. Kein Tag vergeht, an dem wir nicht in der Zeitung von Mord und Totschlag lesen. Kriege werden an verschiedenen Stellen der Welt geführt und auch wir sind daran mindestens indirekt beteiligt durch Absendung von Soldaten in Kriegsgebiete und unsere umfangreichen Rüstungsexporte. Terroranschläge beenden sooft menschliches Leben so sinnlos.

Und wie gehen wir eigentlich mit den Grenzbereichen des Lebens um? Beispielsweise am Beginn des Lebens? Die Haltung der Kirche ist (mittlerweile) eindeutig: mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle beginnt das menschliche Leben. Wie Weihbischof Dominikus Schwaderlapp es noch vor einigen Tagen in einem Video bei Facebook veröffentlichte: in diesen verschmolzenen Zellen ist alles angelegt, was diesen Menschen einmal kennzeichnen wird. Die Augenfarbe genauso wie die genetisch disponierten Charaktereigenschaften und besonderen Merkmale. Sobald menschliches Leben begonnen hat, ist es unserem Zugriff entzogen und das Recht des Kindes auf Leben steht über allem anderen. 


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 6. Sonntag der Osterzeit, Lesejahr A

Bevor an die Überlegungen der letzten Woche anschließend die nächsten beiden Gebote im Fokus stehen sollen, darf die heutige Lesung aus dem Petrusbrief nicht unbeachtet bleiben, denn

„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt; aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig“ (1 Petr,16)

beinhaltet einen zu jeder Zeit, besonders aber heute, sehr wichtigen Aspekt: unser christlicher Glaube ist ein tradierter, ein überlieferter Glaube. Alles was wir von den Ursprüngen und der Kirchengeschichte wissen, wissen wir, weil es immer Menschen gab, die die Geschichte Gottes mit seinem Volk, mit seiner Schöpfung, mit uns Menschen und letztlich damit mit jedem einzelnen von uns, weitererzählt haben. Zu jeder Zeit gab es Menschen, die so erfüllt von der Botschaft waren, dass sie sie auch anderen Menschen nicht vorenthalten wollten. Diesen Ansatz verfolgen auch wir mit unserer täglichen Arbeit: Zeugnis abzulegen, verbal und symbolisch, überzeugt und theologisch fundiert, von dem, was unseren Glauben im Kern ausmacht. Religiöser Dialog wird immer wichtiger, dabei auskunftsfähig zu werden und zu bleiben, ist elementar wichtig, wenn wir mit der wachsenden Zahl von Muslimen in unserer Gesellschaft in einen interreligiösen Dialog treten wollen, aber ebenso, wenn wir uns vor Augen führen, dass es auch interkonfessionell bleibende Unterschiede gibt, denen man alleine mit einem gemeinsamen Christusfest anlässlich des diesjährigen Reformationsjubiläums eher nicht gerecht wird.

Insgesamt müssen wir die Scheu verlieren, von dem zu sprechen, was uns im Innersten bewegt, die frohe Botschaft hat es verdient, immer wieder neu in die Welt getragen zu werden, weil es – zumindest ist dies meine tiefste Überzeugung – nichts Befreienderes gibt, als die Botschaft der gekreuzigten und auferstandenen Liebe, die ich gar nicht für mich be- und damit den anderen vorent-halten kann.

Nun aber zu zwei weiteren Geboten, die auch unser alltägliches Leben als Christ ausmachen.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domino – 5. Sonntag der Osterzeit, Lesejahr A

10 Thesen zur deutschen Leitkultur wurden uns vorige Woche von unserem Bundesinnenminister vorgelegt. Ganz neu ist diese Idee nicht, deshalb lohnt es sich, die frühesten 10 Thesen für ein gelingendes Miteinander, eine Leitkultur, und zwar nicht nur deutsche, sondern alle Menschen betreffende, in den Blick zu nehmen: die 10 Gebote. Diese sind zwar schon „alt“, haben aber an Aktualität nichts verloren, wenn wir sie in unsere heutige Lebensrealität übersetzen.

In dieser Woche geht der Blick zunächst auf die ersten beiden Gebote, die direkt Gott betreffen und dabei ist:

Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine Götter neben mir haben.

das erste der Gebote. Schnell sagen wir vielleicht: habe ich nicht, ich glaube an den dreieinen Gott, mehr Götter habe ich nicht. Und haken dieses Gebot damit ab. Bei genauerer Betrachtung stellt sich aber dann doch die Frage: welche Priorität hat Gott denn in meinem Leben? Wenn ich ihm als Schöpfer allen Lebens auch meine Existenz verdanke, müsste er dann nicht unangefochten auf Platz eins stehen? Und müsste es nicht mein Bestreben sein, Gott diesen Raum in meinem Leben auch tatsächlich zu geben?


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