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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Fünfter Fastensonntag, Lesejahr A

Hätte, würde, wäre, könnte – was hätten wir für Möglichkeiten, wenn werden würde, was wir könnten, wenn die Umstände nicht so wären, wie sie sind. Der Konjunktiv hat auch in diesen Zeiten wieder Konjunktur – jener Modus des Verbs, mit dem die Sprache uns ermöglicht, dem Möglichen – und bisweilen auch dem Unmöglichen – Ausdruck zu verleihen. Wohlgemerkt: Dem Möglichen – nicht dem, was ist. Das macht frei von persönlichen Festlegungen, gibt Sehnsüchten, die hin und wieder an Träumereien grenzen, Raum und bietet jederzeit die Möglichkeit zu jener verbalen Flucht, man habe die Dinge ja nicht so gemeint, wie man sie zu sagen glaubte. Der Konjunktiv ist ein Segen für all jene, die vermeiden wollen, auf ihr Wort verpflichtet zu werden. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen Orientierung auf so vielfältige Weise nötig ist, entlarven die Konjunktiv-Verwender sich selbst. Man kann es an den aktuellen politischen Diskursen sehen: Was man alles tun müsste, wenn man nur könnte, um die Klimakrise in den Griff zu bekommen; und natürlich wäre es wichtig, dem verbrecherischen Angriff Russlands auf die Ukraine entschieden zu begegnen, wenn das nicht die Atomwaffen wären, die Putin einsetzen könnte. Dass das alles andere als wahrscheinlich ist (Putin hat schon so viele Kriege geführt, ohne auch nur ansatzweise Atomwaffen einzusetzen) ist schon zu indikativisch formuliert. Der Konjunktiv hingegen lässt die Möglichkeit des Rückzugs offen, besser doch den Frieden mit Worten zu fordern, denen keine Taten folgen, ist doch auch die Friedensforderung eher an konjunktivische Bedingungen und mögliche Folgen gebunden: Wenn man der Ukraine keine Waffen liefern würde, wäre der Krieg schnell zu Ende und das Sterben würde aufhören … würde es das wirklich? Der Indikativ von Butscha, die Tatsache der Entführung ukrainischer Kinder, die Vergewaltigungen in den besetzten Gebieten sind Fakten, die keinen Raum für konjunktivische Sehnsüchte lassen, die durch die Wirklichkeit überhaupt sind. Wer so denkt, denkt nicht im Optativ (dem Wunsch), sondern im Irrealis (dem Unwahrscheinlichen)!


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 12. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C

Sind Sie schon einmal durch Ihren Ort oder Stadtteil gegangen und haben sich gefragt, wie das wohl wirken würde, wenn es die meist ja recht dominanten Kirchengebäude nicht mehr gäbe. Köln ohne Dom, Düsseldorf ohne St. Lambertus und Wuppertal ohne St. Laurentius. Wie wäre das? In unserer Gesellschaft sind wir auf dem Weg dahin. Wir säkularisieren. Christliche Symbole verwittern, weil wir ihren Inhalt nicht mehr alltäglich wahrnehmen. Viele Leute feiern Schützenfest, aber einen Bezug zum „Kirchweihfest“ oder Stadtpatron wird vielleicht noch gelegentlich erwähnt, aber nicht mehr gelebt. Es hat keine Bedeutung mehr. Wer in Kindergarten, Elternhaus und Schule keine Bindung an die Kirche aufbaut, der wird als Erwachsener keine Bindung mehr haben. Von Ausnahmen abgesehen.

Sicher, wir haben auch selbst dazu beigetragen, Kirche möglichst unattraktiv darzustellen; wer sich von den Menschen verabschiedet, und damit hat nicht erst Paul VI. in Humanae vitae begonnen, den werden sie verlassen.  Aber es wird doch neben einer ignoranten Moraltheologie und einer verkrusteten Machtstruktur noch tiefere Gründe geben müssen, warum eine so befreiende Botschaft wie die von der Auferstehung Jesu nicht mehr gehört wird. Kein Interesse mehr findet.


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kath 2:30 Dies DominiDies domini – Palmsonntag, Lesejahr B

An diesem Sonntag fällt der Einstieg mit einem aktuellen Ereignis der letzten Tage nicht schwer; wer sich auch nur wenig den Medien gewidmet hat, der kann sich vor unerhörten Ereignissen wie kanzlerischen Fehlereingeständnissen oder erzbischöflichen Rücktritten, Maskenskandalen, steigenden Inzidenzen und fallenden Kirchenbesucherzahlen nicht retten. Mit dem Palmsonntag nähern wir uns dem Höhepunkt der Fastenzeit, der Karwoche. Ostern erwarten wir schon vor dem Tiefdunkel des Karfreitags. Da passt es gut, dass wir am Donnerstag ein weihnachtliches Fest feiern konnten:

„Fürchte Dich nicht, Maria; denn Du hast bei Gott Gnade gefunden.“

und Maria antwortet:

„Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie Du es gesagt hast.“ (Lk 1,30)

Die Verkündigung des Herrn am 25. März, neun Monate vor Weihnachten, erinnert uns daran, dass zwar jeder Sonntag ein kleines Osterfest sein darf, an dem wir des Todes und der Auferstehung Jesu feiernd gedenken, dass aber unser ganzes Leben immer auch von innen erfüllt sein darf von diesem unglaublichen Ereignis, dass Gott Mensch geworden ist.

„Seht, der kann sich selbst nicht regen, durch den alles ist und war.“


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 21. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B

Das Kernthema der Texte dieses Sonntags lautet: Bekenntnis!

Und eine der Kernaufgaben, denen wir uns in unserem menschlichen Alltag immer wieder neu stellen müssen, lautet ebenfalls: Bekenntnis. Wofür stehe ich, wovon bin ich überzeugt, wie lebe ich.

Insofern haben die Fragen, denen sich sowohl die Stämme Israels

„dann entscheidet Euch heute, wem ihr dienen wollt“ (Jos 24,15)

als auch die Jünger Jesu

„Wollt auch ihr weggehen?“ (Joh 6, 67)

gegenüber sehen, auch heute noch eine große Aktualität. Auch, aber nicht nur, in religiöser Hinsicht.

Selbstverständlich – das weiß vermutlich jeder von uns – ist es einfacher, bei den wirklich wichtigen Fragen im Nebulösen zu bleiben, sich nicht zu genau festzulegen, um sich alle Möglichkeiten offen zu halten. Hier aber wird eine klare Positionierung gefordert. Bleibt ihr weiter bei mir, fragt Jesus seine Jünger, nachdem einige der Menschen, die ihn bis zu diesem Zeitpunkt begleitet hatten, wieder Abstand von ihm nahmen. Und auch Josua fragt die Menschen, nachdem sie das gelobte Land für sich entdeckt und bewohnbar gemacht haben, ob sie auch jetzt, der Sklavensituation Ägyptens entkommen und in Sicherheit lebend, beim Herrn bleiben, der den Göttern, denen ihre Vorväter noch gedient haben, entgegen gesetzt wird. In beiden Fällen fallen die Antworten eindeutig aus:


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