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kath 2:30 Dies DominiDer alte weiße Mann ist am Boden. Ihm gegenüber sitzt ein Kind. Die Augen aufmerksam aufgeschlagen lauscht es dem, was der alte weiße Mann da mit freundlicher Geste erzählt. Fast könnte man die Stimmen hören – so lebendig sitzen die beiden da im Neandertalmuseum. Die mit Puppen dargestellte Szene könnte sich tatsächlich unweit des Museums vor Jahrtausenden an der Düssel zugetragen haben. So gab man Wissen an die nachwachsenden Generationen weiter – durch Erzählen. Irgendwann wird das Kind selbst eine alte weise Frau oder ein alter weiser Mann geworden sein, die Wissen und Lebenserfahrungen an die Jungen weitergeben. Lange bevor durch die Erfindung der Schrift Wissen und Lebenserfahrungen dauerhaft und unabhängig von denen, die Wissen und Erfahrungen tragen, fixiert und überliefert werden konnten, waren es Erzählungen, die den Bestand und Erhalt erworbenen Wissens gewährleisteten. Es kann daher nicht verwundern, dass es in allen menschlichen Kulturen vielfältige Formen des Erzählens gibt, die teilweise uraltes Wissen, Denken und Erkennen aufbewahren – Mythen, Geschichten, ja auch Gedichte und Lieder sind lebendige Behälter eines Menschheitswissens, das von Generationen zu Generationen weitergeben wird. Bei der Weitergabe des Wissens spielen dabei die Großeltern oft eine wichtige Rolle. Gerade in früheren Kulturen war die Elterngeneration oft mit der Sicherung der familiären Existenz beschäftigt. Jagd, Ackerbau, Sammeln – all das waren mühsame und zeitraubende Tätigkeiten. Die Alten blieben am Ort und mit ihnen die Kinder. Es sind oft die Großeltern gewesen, die ihren Enkeln vom Leben erzählten und sie so auf die kommende Zukunft vorbereiteten. Was glauben Sie denn?


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