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kath 2:30 Dies DominiAuf WDR2 gibt es jeden Sonntag das härteste Rätsel der Welt. Nach und nach erfahren die Hörerinnen und Hörer vier Begriffe, deren Gemeinsamkeit sie erraten müssen. Ein Rätsel, das dort noch nicht gesendet wurde, das ich Ihnen aber heute anbieten möchte, lautet folgendermaßen: Was verbindet Winnetou, Dreadlocks, Erzbischof und Methan? Was glauben Sie denn?

Richtig: Es sind die Aufregerthemen der Gegenwart. Man ist dafür oder dagegen. Tertium non datur! Dazwischen gibt es nichts. Das kennzeichnet die Kommunikation der Gegenwart: Empörung gebiert Emporkömmlinge, deren Standpunkte fest zementiert sind. Wo es aber aufgrund der argumentativen Selbstbeschränkung keine kommunikativen Schnittmengen mehr gibt, bleibt nur das gegenseitige Abkanzeln. So wird die Gesellschaft in zwei Parteien gespalten, die ein garstig breiter und tiefer Graben trennt: Wir hier gegen die da.

Dem breiten und tiefen Graben entspricht der kommunikative Gestus: Man spricht nicht mehr miteinander, sondern brüllt sich an. Statt den Versuch zu wagen, durch Hören den anderen Standpunkt überhaupt erst einmal wahrzunehmen und zu verstehen, werden mit öffentlichen Statements oder offenen Briefen Positionen dargestellt. Oft stellt sich da die Frage, ob überhaupt eine Antwort erwartet wird, die zu einem echten Diskurs führen würde. Das Abkanzeln und Canceln ist an die Stelle des Streitens und argumentativen Ringens getreten.


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Das Fell des Bären

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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Zweiter Advent, Lesejahr A

Dass der Advent von seinem inneren Wesen her eine Zeit des Aufbruchs und weniger eine Zeit der besinnlichen Innenschau ist, war bereits das Thema des letzten „Wortes zur Woche“ vom 1. Dezember 2013. Die Beschäftigung mit sich selbst ist meist nur ein scheinbares Innehalten, das Sinn machen würde, wenn es um eine kurze Orientierung und die Frage geht, wie der Weg weitergegangen werden soll. Das Leben hält solche Weggabelungen bereit, die eine Entscheidung erforderlich machen. Ein solches Innehalten ist manchmal notwendig. Die Innenschau an sich aber ist wertlos, wenn sie nicht zu einer Entscheidung führt. Dann wird sie zu einer Beschäftigung mit sich selbst, die bestenfalls der eigenen Befriedigung dient. Eine solche Selbstbeschäftigung ist der Erfüllung des Auftrag der Kirche, hinauszugehen in die ganze Welt und das Evangelium allen Geschöpfen zu verkünden (vgl. Markus 16,15), eher abträglich.

Nun steht in einem bedeutenden deutschen Erzbistum die Neubesetzung der bischöflichen Kathedra an. Der derzeitige Erzbischof ist noch im Amt, seine Demission aber absehbar. Wie schon vor 25 Jahren werden wieder Initiativen gestartet, die Einfluss auf die Neubesetzung nehmen möchten. In diesem Fall sind es die Kölner Kircheninitiative, die sich mit einer (strategisch verunglückten) Medienkampagne und einem offenen Brief für mehr Mitbestimmung der Katholiken in der Katholischen Kirche, vor allem aber für die Mitbestimmung der Katholiken an der Wahl des neuen Kölner Erzbischofs einsetzt. Bereits Ende November hatten prominente Kölner Katholiken in einer Denkschrift ihre Wünsche für die Nachfolge des amtierenden Kölner Erzbischofs formuliert.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Christkönigssonntag (Letzer Sonntag im Jahreskreis), Lesejahr C

Zu den eindringlichsten Texten des Neuen Testamentes gehört das Evangelium des Christkönigssonntag, der der letzte Sonntag im Kirchenjahr ist. Der Dialog zwischen dem gekreuzigten Jesus und den beiden mit ihm Gekreuzigten ist singulär. Dass Jesus nicht allein am Kreuz starb, wissen auch die anderen Evangelien. Aber dieses Gespräch, das die Sterbenden wohl mit letzter Kraft geführt haben, ist intensiv. Nicht nur das was gesagt wird, sondern auch die geschilderten Umstände komprimieren die Botschaft des Christentums auf eine Weise, die unmittelbar fassbar wird – aber vielleicht auch gerade deshalb verstört: Vor dem Kreuz stehen die selbstgerechten Führer des jüdischen Volkes, die sich am Ziel ihres Planes sehen. Sie haben erreicht, was sie wollten. Zynisch verspotten sie den Gekreuzigten, er solle sich doch selbst helfen. Dahinter steckt die damals gängige Auffassung, dass das Schicksal eines Menschen aus seinen Taten folgt. Gott schafft Gerechtigkeit hier in der Welt. Wer am Kreuz hängt, wird das verdient haben. Dass dieser Jesus von Nazareth nun den  Fluchtod stirbt, ist Beweis genug, dass Gott ihn verlassen hat. Wer, wie er, Sünden vergibt, was doch nur Gott zusteht, wird von Gott jetzt wie ein Sünder behandelt.

Die römischen Soldaten, abgestumpft von der ausgeübten und erlebten Gewalt, verspotten ihn ebenfalls. Der Tod ist ihr Alltag. Gewöhnt an die Sterbensschreie scherzen sie wie es Arbeitskollegen eben tun. Auch das eine Alltagsszene: Die Niere von der Sieben muss Wasser lassen! Tut’s weh!? – Gekicher und Gelächter im Schwesternzimmer …


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