Herzlich Willkommen bei kath 2:30, dem Blog der Katholischen Citykirche Wuppertal.
Hier geht es zum Videopodcast von kath 2:30.
Besuchen Sie auch die Mystagogische Kirchenführung.
Oder die Seite des Heiligen Laurentius, unter Stadtpatron Wuppertal.

kath 2:30 Dies DominiMit Bekennermut leugne ich nicht: Ich bin ein Rot-Weisser. Das ist in Wuppertal mit dem hiesigen WSV als sportlichem Rivalen des RWE natürlich nicht ohne Gefahr für einen möglichen Sympathieverlust. Als gebürtiger Essener, der als Kind im Elternhaus den Torjubel von der Hafenstraße hören konnte, ist man da einfach frühkindlich geprägt. Willi „Ente“ Lippens, Horst Hrubesch und Günter „Meister“ Pröpper sind die Helden meiner Kindheit. Günter „Meister“ Pröpper war ja ein Rot-Weisser, bevor er zum WSV wechselte. Zur Legende wurde er hier in Wuppertal nicht zuletzt wegen der vier Tore, die er damals, kurz nachdem er zum WSV wechselte, am 31.10.1971 beim 5:0-Sieg gegen Rot-Weiss Essen beisteuerte. Im Elternhaus war kein Torjubel zu hören. Zuerst von den Essenern wegen des Wechsels zum Rivalen ausgepfiffen applaudierte ihm dann aber bei seiner Auswechslung selbst die eingefleischten Fans in der legendären Westkurve des Georg-Melches-Stadions stehend. Respekt, wem Respekt gebührt! Was glauben Sie denn?


0 Kommentare

kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 7. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

Selfie – die Zeitgenossen im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts werden Zeugen der Erschaffung einer neuen Instanz der menschlichen Psyche. Über-Ich, Ich, Es – das alles scheint in den Hintergrund zu rücken angesichts der Macht, das Selfie selbst zu konstruieren. Dabei stört es wenig, dass „Selfie“ linguistisch ein Diminutiv ist – also eine Verkleinerung des Selbst einschließt. Das selbstgemachte und erfundene Ich, das „Selfie“, ist bestenfalls niedlich, selbst wenn Coolness suggeriert werden soll. Das „Selfie“ offenbart nur zu schnell, dass die konstruierte Fassade nur mühsam das wahre Ich zu verschleiern vermag. Auch hier gilt: Hinter der Maske verbirgt sich das wahre Gesicht. Bleibt nur zu fragen, warum das wahre Gesicht sich eine Maske erschafft … Ist das Selbstbewusstsein tatsächlich so klein, dass es sich selbst hinter einem „Selfie“ verstecken kann?

Das Selfie soll etwas darstellen. Es ist eine tönerne Maske, in sich und an sich hohl – ein selbstreferentielles Spiegelbild eines identitären Konjunktivs: So könnte man sein, wenn es nur so wäre. Aber klingt hinter diese Maske wirklich eine Persönlichkeit?


0 Kommentare

kath 2:30 Dies DominiEin kurzer Essay über den Umgang mit Texten und die Haltung Jesu zur Gewalt

Nicht erst seit dem perfiden Anschlag auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo und den jüdischen Supermarkt am 7.-9. Januar 2015 in Paris, der 17 Menschen das Leben kostete, ist die Diskussion um die Frage entbrannt, welche Rolle Gewalt im Islam spielt. Von religionskritischer Seite wird die Frage sogar ausgeweitet. Nicht selten ist dann der Vorwurf zu hören, der Monotheismus an sich berge eine Tendenz zur Gewalt gegenüber Andersgläubigen. Auch das Christentum, das doch zur Nächstenliebe aufrufe, sei davor nicht gefeit. Immerhin sage Jesus selbst in Matthäus 10,34, er sei gekommen, um das Schwert zu bringen, und stelle damit seine eigene Aufforderung zur Feindesliebe aus Matthäus 5,44 radikal in Frage. Entpuppt sich der von den Christen als Heiland Verehrte damit nicht als Zerrbild? Wie also steht Jesus selbst zur Gewalt?

Die Frage ist nicht so komplex, wie sie auf den ersten Anschein aussieht. Sie wird es, wenn man ein einseitiges Jesusbild vertritt, dass aus Jesus einen Menschen macht, der nur lieb war. Dabei wird vergessen, dass Jesus bereits im Neuen Testament auch als Richter vorgestellt wird (etwa in 2 Korinther 5,10). Die alttestamentliche Gerichtsansage wird im Neuen Testament keineswegs aufgehoben – im Gegenteil. Sie bildet einen konstitutiven Bestandteil der neutestamentlichen und damit auch christlichen Botschaft, der gerne ausgeblendet wird. Das gilt auch für Aussagen über den Zorn Gottes u.a. – man muss hier nur etwa den Römerbrief 1,18 ansehen:


0 Kommentare