Am 14. April 2012 teilte Papst Benedikt in einem Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz seine Entscheidung mit, dass bei der deutschen Übersetzung der Einsetzungsworte in der Eucharistiefeier sei das „pro multis“ nicht mehr mit „für alle“, sondern mit „für viele“ wieder zu geben. Diese Entscheidung war nicht nur Anlass für einen intensive exegetische und liturgietheologische Diskussion, die bis in die heutigen Tage anhält, wie nicht zuletzt der Beitrag „Vergiftung des Heiligtums?“ von Andreas Odenthal und Wolfgang Reuter in der Herder Korrespondenz (Ausgabe 4/2013) zeigt. In semantischer Sicht wurde vor allem hinterfragt, was die Änderung den soteriologisch, also für die Erlösungsfrage bedeutet; „viele“, so betonten einige – meist in der Ansicht, selbst auf der richtigen Seite zu stehen – das seien eben nicht alle. Es sei ja ein Gebot der menschlichen Freiheit, sich von Gott abwenden zu können. Und wer von dieser Freiheit Gebrauch mache, der habe dann eben die Konsequenzen des Heilsverlustes zu tragen.
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Das Christentum und die Beschneidung
Das Urteil, mit dem das Landgericht Köln Ende Juni 2012 die Rechtswidrigkeit religiös motivierter Beschneidungen festgestellt hat, hat eine heftige Kontroverse ausgelöst. Dabei fällt auf, dass die Kampflinie durch die jeweiligen Standpunkte bestimmt wird, die die Kontrahenten aufgrund ihrer jeweiligen Profession innehaben. Juristen sehen die Rechte des Kindes gefährdet, Mediziner die körperliche Unversehrtheit des Kindes und Theologen die Religionsfreiheit. Jeder steht für seine Werte ein – aber niemand scheint in der Lage zu sein, die Werte gegeneinander abzuwägen. Denn eins steht fest: Nur der jeweils eigene Wert ist es wert beachtet zu werden.
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In Episode 3 behandeln wir das Thema Himmel, Hölle und Fegefeuer aus der theologischen Sichtweise und räumen dabei mit überholten Vorstellungen auf.
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oder: Gottes Liebe und des Menschen Freiheit
Wie oft wünschen wir uns gerade in den großen und kleinen Krisen und Katastrophen des Lebens, Gott möge doch helfend eingreifen und alles – möglichst sofort und in unserem Sinne – zum Guten wenden. Und wie oft wenden wir uns dann ob des scheinbaren Ausbleibens der göttlichen Rettungstat enttäuscht ab und klagen Gott an, wie er das alles denn überhaupt zulassen könne. Letztlich wünschen wir uns, Gott würde solange an den Stellschrauben des Lebens drehen, bis alles stimmt und bis das Leid aus der Welt fortgenommen ist.
Gott als großer Mechaniker und das Leben als Uhrwerk, bei dem alles nach Plan verläuft – ein verlockender, aber auch ein gefährlicher Gedanke. Denn ein solcher Gott könnte dem Menschen keine Freiheit zubilligen. Das Leben würde einem inneren Zwang folgen, der jeden freien Willen ausschlösse. Computer funktionieren so, nicht aber der Mensch. Der Kurzfilm „Spin“ von Jamin Winans spekuliert mit der Möglichkeit, Gott würde an den Stellschrauben des Lebens drehen und so das Schicksal der Menschen beeinflussen (sehen Sie hier den Film bei Youtube).
(veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von DoubleEdgeFilms)
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