Dies Domini – Zweiter Adventssonntag, Lesejahr B
In einem Tagesspiegel-Interview dieser Tage beschreibt Woody Allen seine Sicht auf die letzte Zukunft der Welt und jedes Einzelnen und antwortet auf die Frage, ob er an etwas Übernatürliches glaube:
„Nein, es gibt nur das, was wir vor uns sehen. Wir haben nur ein Leben und wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Es gibt keinen Gott, keine Magie, kein tieferen Sinn im Universum. Eines Tages wird die Sonne ausbrennen und das Leben auf der Erde zu Ende sein. Alles, was Shakespeare geschrieben oder Beethoven komponiert hat, wird keine Rolle mehr spielen.“
Bei seiner anfänglichen Erklärung, er sei ein romantischer Realist, mag das der Journalist nicht glauben und meint, das sei aber sehr finster:
„Ja, die Welt ist sinnlos und nicht zu verstehen. Auf der anderen Seite sind meine Handlungen im Alltag alles andere als realistisch motiviert. Ich habe in meinem Leben sehr viele dumme Dinge gemacht, weil ich Situationen nicht realistisch eingeschätzt und meine Entscheidung danach ausgerichtet habe. Ich komme mir sehr intelligent vor, wenn ich über das große Ganze nachdenke, und ziemlich dumm, wenn ich mich in die Niederungen des Alltags begebe.“
Offenbar kann man eine zauberhafte und manchmal wundervoll romantische Sicht auf die Welt haben und doch sehr pessimistisch sein.
Ganz anders klingen die Lesungen des 2. Adventssonntages, wenn es bei Jesaja heißt, jedes Tal solle sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken.
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