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kath 2:30 Dies DominiEin kurzer Essay über den Umgang mit Texten und die Haltung Jesu zur Gewalt

Nicht erst seit dem perfiden Anschlag auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo und den jüdischen Supermarkt am 7.-9. Januar 2015 in Paris, der 17 Menschen das Leben kostete, ist die Diskussion um die Frage entbrannt, welche Rolle Gewalt im Islam spielt. Von religionskritischer Seite wird die Frage sogar ausgeweitet. Nicht selten ist dann der Vorwurf zu hören, der Monotheismus an sich berge eine Tendenz zur Gewalt gegenüber Andersgläubigen. Auch das Christentum, das doch zur Nächstenliebe aufrufe, sei davor nicht gefeit. Immerhin sage Jesus selbst in Matthäus 10,34, er sei gekommen, um das Schwert zu bringen, und stelle damit seine eigene Aufforderung zur Feindesliebe aus Matthäus 5,44 radikal in Frage. Entpuppt sich der von den Christen als Heiland Verehrte damit nicht als Zerrbild? Wie also steht Jesus selbst zur Gewalt?

Die Frage ist nicht so komplex, wie sie auf den ersten Anschein aussieht. Sie wird es, wenn man ein einseitiges Jesusbild vertritt, dass aus Jesus einen Menschen macht, der nur lieb war. Dabei wird vergessen, dass Jesus bereits im Neuen Testament auch als Richter vorgestellt wird (etwa in 2 Korinther 5,10). Die alttestamentliche Gerichtsansage wird im Neuen Testament keineswegs aufgehoben – im Gegenteil. Sie bildet einen konstitutiven Bestandteil der neutestamentlichen und damit auch christlichen Botschaft, der gerne ausgeblendet wird. Das gilt auch für Aussagen über den Zorn Gottes u.a. – man muss hier nur etwa den Römerbrief 1,18 ansehen:


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