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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 30. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

Wenn man die Texte der nächsten Tage, des Sonntags und des Festtags Allerheiligen betrachtet, findet man gleich zwei bekannte und für das Verständnis unseres Glaubens und damit auch unserer Lebenseinstellung existentielle Texte. Zunächst im sonntäglichen Evangelium das Doppelgebot der Liebe, der Gottes- und der Nächstenliebe.

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mt 22, 37ff.)

Und dann im Evangelium von Allerheiligen die Seligpreisungen, die immer wieder gerade solche „Nächste“ in den Blick nehmen, die zunächst einmal in ihrer momentanen Lebenssituation nicht besonders privilegiert wirken: Arme, Trauernde, Hungernde und Dürstende nach Gerechtigkeit, Verfolgte und Beschimpfte, aber auch die, die für eine wohlwollende Gesellschaft unverzichtbar sind: die, die keine Gewalt anwenden, die, die Frieden stiften, die Barmherzigen und die Menschen, die ein reines Herz haben. All diesen Personen – die wir selbst sein können, aber auch unsere Nächsten – , wird etwas versprochen und zwar direkt in der ersten Seligpreisung nichts Geringeres als „das Himmelreich“.

Und auch die Lesung von Allerheiligen aus dem Johannesbrief führt uns den Kern unserer Existenz vor Augen:

„Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es.“ (1 Joh 3,1-3)


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 11. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C

Die Texte dieses Sonntags stellen uns die „Grundlage“ zweier Sprichwörter vor, die wir im Alltag allzu oft vergessen, die aber wichtig für den fairen Umgang miteinander sind.

Zunächst heißt es im Galaterbrief (als Einleitung vor der Stelle, der die Lesung entnommen ist):

„Wenn du als Jude nach Art der Heiden und nicht nach Art der Juden lebst, wie kannst du dann die Heiden zwingen, wie Juden zu leben?“ (Gal 2, 14)

In unsere Sprache übersetzt könnte dies heißen: Was du nicht tun willst, wie du nicht selber zu leben bereit bist, das erwarte auch von keinem anderen. Oder – heute wahrscheinlich aktueller denn je: Wenn du nicht bereit bist, dich an die gerade in der letzten Zeit so oft eingeforderten, (christlichen) Werte zu halten, wie kannst du es dann von unseren neuen Mitbürgern erwarten. Wie kann man Toleranz, Offenheit und Verständnis für eine völlig fremde, unsere deutsche Kultur erwarten, wenn „wir“ nicht mal die Grundtugend der Ehrlichkeit beherrschen, wie Herr Gauland beim letzten Anne Will Talk eindrücklich unter Beweis gestellt hat. Wenn wir eine Chance der Annäherung der Kulturen und Religionen haben wollen, dann nur so, dass beide Seiten sich zunächst einmal auf ihre eigenen Vorstellungen und Werte besinnen und dann in einen konstruktiven Dialog treten. Von den neuen Nachbarn aber mehr zu verlangen, als wir, die wir hier schon lange zu Hause sind, „schaffen“ ist schlicht nicht fair. Natürlich – wenn ich irgendwo zu Gast bin, und das sind die meisten Flüchtlinge hier bislang ja noch, muss ich mich an die herrschenden Gepflogenheiten anpassen. In diesem Satz stecken aber zwei wichtige Punkte: die „herrschenden“ Gepflogenheiten – hierbei geht es genau darum, was gerade angesprochen wurde und hier lautet die Maßgabe: Vorbild sein! Der zweite wichtige Punkt, und dieser bietet dann auch die Überleitung zum Evangelium ist das Verständnis von „Gast“.


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