Und wieder steht das Pfingstfest vor der Tür. Es gehört neben Weihnachten und Ostern zu den drei großen christlichen Festen. Anders als Weihnachten oder Ostern hat es in unseren Breiten aber kein Brauchtum ausgeprägt. Vielleicht ist das der Grund, warum für viele der Sinn des Pfingstfestes wenig bekannt ist.
Die Apostelgeschichte berichtet, das sich in Jerusalem am 50. Tag nach der Auferstehung Jesu Christi Unerwartetes ereignete. Die Jünger erkennen den eigentlichen Sinn von Tod und Auferstehung Jesu Christi. Wovon das Herz voll ist, davon quillt der Mund über. Und so können auch sie nicht mehr still sitzen. Sie haben verstanden, dass Gott nicht einfach nur dem Menschen gegenüber steht. Sie haben erfahren, dass Gott in Jesus Christus einer von uns wurde. Sie haben diesen Fingerzeig verstanden. Die Menschwerdung Gottes, sein Sterben am Kreuz und sein Auferstehen bedeuten: Gott ist mit uns, er ist in uns, selbst in den Tiefen des Lebens. Beseelt von dieser Erkenntnis brechen sie auf und erzählen begeistert in aller Öffentlichkeit davon. Es heißt, dass sich aufgrund dieser Verkündigung die ersten Gemeinden bildeten. Die Kirche war geboren.
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Ja, mit Gott haben sie wirklich zu tun, denn alle drei (Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam) sind christliche Feiertage und erinnern neben Weihnachten und Ostern an den, der ihrem Glauben den Namen gab: Jesus Christus. Weihnachten erinnert an seine Geburt, Karfreitag und Ostern an seinen Tod und seine Auferweckung, Himmelfahrt an seinen Abschied von dieser Welt. Zurück blieben damals Anhänger, die sich verzweifelt zurückziehen und die 10 Tage später einen Geitesblitz erleben. Denn Pfingsten geht es um den Geist, nicht irgendeinen, sondern Gottes Geist. Christen feiern an diesem Wochenende, dass sie nicht allein sind, sondern ihnen der Geist Gottes geschenkt ist. Das war und das ist bis heute das Pfingstwunder, dass Menschen merkten: Gottes Geist ist da, nicht irgendwo, nicht im Himmel, nicht nur an heiligen Orten, sondern bei den Menschen, die an ihn glauben, in der Kirche.
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Dreifaltigkeit und Weltreligionen – dreimal Abraham?
Dreifaltigkeitssonntag (Lesejahr C) – Spr 8, 22-31; Röm 5, 1-5; Joh 16, 12-15
Eine der großen Differenzen zwischen den Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam, die Dreifaltigkeit Gottes, des menschgewordenen Sohnes, der uns den Heiligen Geist gesandt hat, und in dem wir rufen dürfen „Abba, guter Vater“, steht heute im Mittelpunkt des Sonntags. Dreifaltigkeit, ein so wenig anschaulicher Begriff, dass er uns heute mehr in der Ferne als in der Tiefe zu liegen scheint. Trinität, was ist damit eigentlich gemeint? Ist es erlaubt, wie im Paderborner Hasenfenster „der Hasen und der Löffel drei und doch hat jeder Hase zwei“ das innerste Geheimnis Gottes symbolisiert zu sehen oder wie im Fritzlarer Gnadenstuhl Gott Vater und Gott Sohn mit gleichem Blick und Ausdruck darzustellen, denen sich eine Taube beigesellt hat? Und dagegen die schroffe Eindeutigkeit und Absolutheit des einzigen Gottes im Islam, der sich nicht zusammendenken lässt mit Austausch, Gemeinsamkeit und Dialog.
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2. Sonntag im Lesejahr C – 1 Kor 12, 4-11
Im zweiten Lesungstext dieses Sonntags, welcher dem 1. Brief des heiligen Paulus an die Korinther entnommen ist, bekommen wir einen Einblick in das Leben der korinthischen Gemeinde. Verschiedene Geistbegabungen wie Zungenrede und ähnliches waren in Korinth sehr angesehen. Die Gemeinde kann sogar als sehr „geist-reich“ bezeichnet werden.
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