Dies Domini – 31. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A
Das Heilige ist einfach, aber nie banal. Gerade darin liegt die Herausforderung für alle Verkünderinnen und Verkünder: Das Heilige einfach, aber nie einfältig, eingängig, aber nie banal zu verkünden. Die Erfahrung des wahrhaft Heiligen gleicht einem Kuss, in dem sich Zeit und Ewigkeit berühren. Das Ewige ist nicht einfach das Jenseitige und die Zeit nicht einfach diesseitig. Die Zeit entspringt vielmehr aus der Ewigkeit und kehrt in sie zurück. Die Ewigkeit umfängt die Zeit, ereignet sich in ihr, ist in jedem Augenblick präsent – und geht doch nicht in ihr auf. Die Ewigkeit lässt sich nicht ergreifen. Sie ist pure, reine Gegenwart in höchster Dynamik – etwas, das in der Zeit mit ihrer wesenhaften Eigenart des Werdens und Vergehens nicht zu greifen ist. Kein Augenblick kann in der Zeit verweilen, ohne schon Vergangenheit geworden zu sein.
Die Ewigkeit aber trägt die Zeit. Es ist, als sei die Zeit der Ewigkeit entsprungen, so wie die Welle in einem stillen Wasser dem sanften Impuls der Berührung eines Fingers entspringt. Die Welle breitet sich aus – und doch ist in jedem Punkt der Welle der Urimpuls unbeschadet präsent. So weitet sich die Zeit aus der Ewigkeit heraus und trägt doch in jedem Augenblick die Ewigkeit in sich.
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Aus aktuellem Anlass: Über die Notwendigkeit einer Neubestimmung des Zölibates und der menschlichen Sexualität
Ein Schatten legt sich in letzter Zeit auf die Kirche. Jeden Tag werden neue Fälle von sexuellem Missbrauch durch hauptamtliche geweihte und ungeweihte Mitarbeiter der Kirche gemeldet. Was mit dem mutigen Schritt des Leiters des Berliner Canisius-Kollegs, Pater Klaus Mertes SJ, begann, zieht jetzt weite Kreise. Ein steiniger Weg hat für die katholische Kirche in Deutschland begonnen – ein Weg, dem sich die Kirche in Amerika und Irland längst stellen muss.
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