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kath 2:30 Dies DominiDies domini – Vierter Sonntag der Osterzeit, Lesejahr B

Wer am Rhein wohnt oder mindestens mal gelegentlich dort spazieren geht, für den ist es ein vertrauter Anblick: Schafe, die – oft bewacht von einem emsigen, die Herde umrundenden Schäferhund – unter der Begleitung ihres Hirten die grünen Rheinwiesen abgrasen und dabei einen Anblick des genügsamen, in sich ruhenden Geschöpfs bieten, ja fast idyllisch wirken und dabei im Kopf die Pastorale, Beethovens sechste Sinfonie, ablaufen lassen. Lässt man dieses Bild ein wenig wirken, kann man den Erholungswert von mindestens einer Woche Strandurlaub in einer Stunde erzielen. Ich glaube, das ist nicht unangemessen bei all den Schwierigkeiten, die das alltägliche Leben heute mit sich bringt, selbst dann nicht, wenn man nicht sofort an Klimaerwärmung und Machtkontrolle denkt. Auch das heutige Evangelium, des 4. Sonntags der Osterzeit, entführt uns in diese ländliche Welt, in der jeder Hörer um die Bedeutung des Hirten sofort weiß:


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kath 2:30 Dies DominiDie Sonne brennt, es ist heiß, es ist Ferienzeit. Vor allem Eltern schulpflichtiger Kinder sind froh, wenn sie ihre Nachkommenschaft auf Ferienfahrten oder Stadtranderholungen in guten Händen wissen. Das alles würde nicht ohne die Hilfe vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer gehen, die nicht nur ihre eigene Freizeit investieren, sondern auch ein hohes Maß an Verantwortung übernehmen. Was glauben Sie denn?

Wer auch nur einmal für eine solche Freizeit verantwortlich war, weiß, dass es leichter ist, einen Sack Flöhe zu hüten, als eine zahlenmäßig überschaubare Gruppe lebensfroher Kinder, die zu allem fähig und doch für nichts verantwortlich sind. Das Zählen der lebhaften Meute wird zur allgegenwärtigen Gewohnheit. Wehe, ein Kind ginge verloren. Allein der Gedanke löst sicher auch bei Unbeteiligten wenigstens im Ansatz das Gefühl von Panik aus. Die Gruppe muss beisammen bleiben, während das verlorene gesucht werden muss. Wie groß wird die Freude sein, wenn Kevin oder Justus, Chantal oder Lisa wiedergefunden wird. Feststimmung!


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kath 2:30 Dies DominiTheologen nennen einen Text sperrig, wenn man zu einem zeitkonformen Verständnis einige Klimmzüge machen muss. Ganz besonders sperrig ist die Offenbarung des Johannes, aus der die zweite Lesung des heutigen Sonntags stammt. In dieser Sammlung von apokalyptischen Visionen, die vor dem Hintergrund der frühen Christenverfolgung eine Deutung der realen historischen Bedrängnisse im Licht der Heilsgeschichte bieten wollen, gehört der heutige Text zu den besonders tröstlichen, in dem allerdings dies sonderbare Bild vom Lamm, das die Herde weidet und zu den Quellen des Lebens führen wird, im Mittelpunkt steht.


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kath 2:30 Dies Domini4. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr C – Joh 10,27-30

Schaf des Herrn – Perspektive für den Individualisten unserer Zeit?

In der Perikope des heutigen Sonntags fasst Johannes noch einmal die „Hirtenworte“ seiner Jesus-Verkündigung  zusammen, nimmt Bezug auf vorangegangene Formulierungen und endet mit einer sehr knappen, aber selbst für das Johannes-Evangelium ungemein tiefen Bemerkung Jesu: „Ich und der Vater sind eins.“


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kath 2:30 Dies DominiDie Debatte um den sexuellen Missbrauch offenbart ein ekklesiologisches Grundproblem

Kaum ein Tag vergeht seit Anfang des Jahres, an dem nicht über sexuellen Missbrauch, der von kirchlichen Amtsträgern begangen wurde, gesprochen wird. Ein neuer Höhepunkt wurde in der Karwoche, speziell an den Kar- und Ostertagen erreicht. Die Medien überschlugen sich mit Meldungen, welcher Bischof in seiner Karfreitags- oder Osterpredigt zum sexuellen Missbrauch Stellung bezogen hat und wer nicht, welcher kirchliche Würdenträger sich entschuldigt habe und wer nicht und dass der Papst zu allem wieder geschwiegen hätte.

Allein diese Berichterstattung zeigt, wie brennend das Thema im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert ist. Die Menschen sind irritiert – auch und vor allem die Katholiken. Was nicht für möglich gehalten wurde, ist Gewissheit geworden: Priester haben Kinder missbraucht. Manche der Fälle, die jetzt bekannt werden, liegen Jahrzehnte zurück, manche sind aber noch aktuell.

Ich gestehe ein, dass es für  kirchliche Würdenträger schwierig ist, sich diesem Thema zu stellen. Das, was nicht sein durfte, ist geschehen. Die Öffentlichkeit verlangt nach einer Reaktion. Und diese Reaktion ist notwendig. Das Vertuschen und Verschweigen ist allzu lang praktiziert worden. Auf keinen Fall darf das Problem deshalb ausgesessen werden.


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