Dies Domini – 33. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A
Liest man die drei Lesungen des heutigen Sonntags, fühlt man sich wie in einem falschen Film: Aus dem Buch der Sprüche trägt man uns heute einige Weisheiten zur Rolle der Frau vor:
„Sie tut ihm (dem Mann) Gutes und nichts Böses alle Tage ihres Lebens. Sie sorgt für Wolle und Flachs und arbeitet voll Lust mit ihren Händen. Nach dem Spinnrocken greift ihre Hand, ihre Finger fassen die Spindel.“ (Spr 31,12f.)
Na also, geht doch. Genderblödsinn und Emanzipation, da steht doch, wie gut es geht und dem Herrn gefällt, wenn die Frau sich ordnungsgemäß um den Haushalt kümmert.
Und die Lesung aus dem Neuen Testament beschreibt unsere Lebenswirklichkeit präzise:
„Während die Menschen sagen: Friede und Sicherheit!, kommt plötzlich Verderben über sie …. Und es gibt kein Entrinnen.“ (1 Thess 5,3)
Was soll man davon halten? Wir sitzen gerade gemütlich in unserer Komfortzone, da kommt Putin und stört uns beim Verzehr der Friedensdividende. Kaum sind wir über diese unerträglichen Grausamkeiten etwas abgestumpft, da führen Hamas-Terroristen die schlimmsten Pogrome gegen Juden seit der Shoah aus einem als Schutzschild missbrauchten Krankenhaus, da weisen unsere Meinungsmacher auf die völkerrechtswidrigen Angriffe auf eine Klinik hin. Es kommt Verderben über uns und es gibt kein Entrinnen.
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Dies Domini – 1. Adventssonntag, Lesejahr C
Er hat Witterung aufgenommen. Mit der Nase auf dem Boden folgt er der Fährte. Es sind die alten Instinkte, die wirken. Der Mensch hat sie gezähmt und sich gefügig gemacht. Der ursprüngliche Beutetrieb ist aber noch intakt. Nur wer Beute macht, kann überleben. Leben – das ist für den Instinkt eben zuerst überleben. Und dazu muss die Nase auf den Boden, um die Fährte zu wittern, die ein Festfressen verspricht.
Der Philosoph Jörg Splett machte sich in einer 1987 an der Hochschule für Philosophie in München gehaltenen Vorlesung über den Hund als vermeintlichen einzig wahren Freund des Menschen lustig: Der Hund sei kein Freund, sondern einfach nur blöd, weil er in der Gesellschaft des Menschen letztlich immer noch einem instinktiven Trieb folgen würde. Der Mensch hat erkannt, dass er durch Dressur den hündischen Trieb manipulieren kann. Letztlich geht es aber immer nur um Belohnung. Der Hund tut alles für ein Bröckchen Futter.
Diese Erkennentis des Philosophen gefällt sicher nicht jedem. Der Hund wird doch immer noch als treuer Gefährte wahrgenommen, treuer als Menschen es sein können. Ehrlich gesagt aber ist die launige Bemerkung Jörg Spletts nicht frei von Wahrheit, denn der Hund ordnet sich Herrchen und Frauchen unter. Er winselt um deren Gunst. Er ist letztlich der niedere Teil in einem Rudel. Übernimmt er hingegen im familiären Rudel die Führung, erleben oder besser: erleiden seine Besitzer wohl ein Hundeleben.
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