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kath 2:30 Dies DominiEs wird nicht still um diesen Papst aus Lateinamerika. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass die Medien von neuen ungeheuerlichen Selbstverständlichkeiten berichten. Und gerade das macht diesen Papst schon nach nur 100 Tagen zu einem Segen für die Kirche: Er fordert in Wort und Tat zum Selbstverständlichen auf. Weil das nur dann Sinn macht, wenn das bisher nicht geschah (und immer noch nicht geschieht!), wirft das einen beschämenden Blick auf das Innenleben der Kirche. Denn der Papst fordert das Selbstverständliche nicht als Erleichterung, sondern als Herausforderung!

Alleine das straft all diejenigen Lügen, die bisher behaupteten, der neue Papst sei eigentlich wie der Alte. Das Handeln dieses neuen Bischofs von Rom ist zumindest substantiell verschieden. Was die Lehre betrifft, kann man noch keine Aussagen machen, denn es liegen noch keine lehramtlichen Äußerungen vor. Regiert da bei denen, die wie die Unken rufen, vielleicht doch die Angst vor dem Selbstverständlichen? Sind wir Christen vielleicht doch einfach nur Menschen, die nicht allein aufgrund subjektiver Frömmigkeit schon von der Bürde des alltäglich Menschlichen enthoben sind? Der neue Bischof von Rom wird einer solchen Haltung jedenfalls nicht zustimmen können. Bevor mit den Menschen gebetet wird, muss man ihnen zu essen geben. Gratia supponit naturam. Wer des Menschen Los nicht ernst nimmt und sich zu Gott abwendet, hat die Fleischwerdung Gottes nicht verstanden. Er hat nicht verstanden, dass nur der Jesu Jünger sein kann, wer sich selbst verleugnet, täglich sein Kreuz auf sich nimmt und ihm nachfolgt (vgl. Lukas 9,23). Nicht umsonst mahnt Jesus deshalb am Schluss des Evangeliums, das am 12. Sonntag im Jahreskreis des Lesejahrs C verkündet wird:


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