Dies Domini – Fest der Heiligen Familie, Lesejahr A
Die Geburt eines Kindes ist ein Kraftakt. Überschwemmt von Endorphinen werden nicht nur die Geburtsschmerzen für die Gebärende einigermaßen erträglich. Das Hormon sorgt auch für einen Euphorieschub der durch die Geburt des Kinder zur Mutter gewordenen Frau. Die Evolution ist intelligent. Denn während unzweifelhaft feststeht, wer die Mutter dieses eben Neugeborenen ist, ist noch lange nicht sicher, ob der Mann, der nun neben Frau und Kind steht, auch der Vater des Kindes ist. Nicht selten werden deshalb äußerliche Ähnlichkeiten, die das Kind mit dem Mann neben dem Bett haben soll, betont, um so die Vaterschaft dieses Mannes zu untermauern. Auch die soziale Evolution des Menschen ist intelligent, denn das Kind braucht die Sicherheit einer Familie, die nicht durch Beziehungskonflikte derer gefährdet werden darf, die nun als Eltern für das Wohlergehen des Kindes verantwortlich sind.
Während die Mutterschaft evident ist, ist die Vaterschaft dem ersten Anschein nach bestenfalls auf Indizien angewiesen. Wie sehr die sozial-evolutionäre Intelligenz im Menschen verankert ist, lässt sich auch einer Anekdote entnehmen, die die Journalistin und Publizistin Christiane Florin in einem Facebook-Posting vom 22. Dezember 2013 berichtet:
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Gottes Gegenwart ist alltäglich. Wer die Augen öffnet, kann sie überall entdecken. Zweifelsohne braucht man dafür schon einen besonderen Sensus, denn sie erschließt sich nicht notwendigerweise. Es ist durchaus verständlich, wenn viele auch ohne die Vergegenwärtigung Gottes in der Welt zurecht kommen. Es liegt in der Natur der Schöpfung, dass man in ihr leben kann, ohne permanent Gott darin zu entdecken. Die Schöpfung selbst verdankt sich ja aus christlich-jüdischer, aber auch muslimischer Perspektive einem Schöpfungsakt des Allmächtigen. In seiner Allmacht hat er sich aber nicht einfach ein nettes Spielzeug gemacht. Gott spielt nicht mit der Schöpfung. Er liebt sie. Weil Liebe nie für sich bleiben kann, fließt die Liebe Gottes in die Schöpfung über. Wo Liebe ist, da muss Freiheit sein. Der Mensch ist frei, Gott in der Schöpfung zu erblicken – oder eben nicht. Wenn Gott dem Menschen Freiheit gibt, dann kann er es dem Menschen nicht übel nehmen, wenn dieser von der Freiheit Gebrauch macht.
Gottes Gegenwart ist alltäglich. Der Alltag besteht aus Gewohnheiten. Gottes Gegenwart ist zur Gewohnheit geworden. Woran man gewöhnt ist, das verliert den Charakter des Besonderen. Gottes Gegenwart ist eben nicht außergewöhnlich. Außergewöhnlich ist es, wenn diese Gegenwart plötzlich offenbar wird. Außergewöhnlich ist das vor allem dann, wenn sich dieses Offenbarwerden im Alltäglichen ereignet.
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