Was waren das für Zeiten, in denen man die Ferien ersehnt und sich auf den verdienten Urlaub vorbereitete. Die Fahrt zu Flughafen, Einchecken und beim Abheben schon die Seele baumeln lassen. Und jetzt das: Chaos an den Flughäfen, gecancelte Flüge, Stress am Check-in. Wer vom Strand in Dubai träumte, findet sich gestrandet in Düsseldorf wieder. Natürlich zeigen sich viele überrascht, wie das passieren konnte: Die Ferien kamen wieder einmal völlig unerwartet. Was glauben Sie denn?
Der Weg ist eben nicht das Ziel. Im Gegenteil: Mancher Weg entpuppt sich als Sackgasse oder als Kreisverkehr, der an gar kein Ziel führt. Tatsächlich hätte man vorausschauend planen und entsprechende Ressourcen bereitstellen müssen. Wenn die denn da wären. Jetzt erlebt die Gesellschaft unter anderem die realen Folgen der Corona-Pandemie: Die Lockdowns der Vergangenheit haben dazu geführt, dass sich viele beruflich umorientiert haben. Außerdem deuten die bleibend hohen Inzidenzwerte auf einen wahrscheinlich hohen Krankenstand hin. So muss die Wuppertaler Stadtsparkasse in diesen Tagen wegen des hohen Krankenstandes mehr als die Hälfte ihrer Filialen schließen. Der Lockdown ist Geschichte, also muss geschlossen werden! Der Höhenflug der vermeintlich wiedererlangten Freiheit und die aus Vor-Corona-Zeiten stammende Gewohnheit, der im Großen und Ganzen reibungslosen Verfügbarkeit personeller und materieller Ressourcen, erlebt einen harten Aufprall in der tatsächlichen Wirklichkeit. Das Recht auf individuelle Freiheit erfährt die Grenzen der faktischen Wirklichkeit.
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Das Paradies – eine Utopie, ein Nicht-Ort, ein sehnsuchtsvoll erstrebter Zustand der Nichtverantwortung. Menschen zu allen Zeiten träumen von diesem Urzustand vollkommenen Glücks. In der abendländischen Tradition ist sicher jenes orientalische Bild vom Garten Eden prägend geworden, in den der Mensch hineingeschaffen wird – und doch nicht glücklich sein kann. Ihm fehlt das Gegenüber. Einsamkeit ist nicht paradiesisch. Im Gegenteil: Ohne Begegnung erscheint selbst ein Paradies als Ort des Mangels. Wo soll er hingehen in einem Paradies im Lockdown? Was glauben Sie denn?
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Ein Traum wird wahr. Über Jahre haben die Kirchen sich gegen den adventlichen Kitsch und den weihnachtlichen Kommerz gewehrt und gegen Weihnachtsmärkte gewettert, wo in der Adventszeit schon „O du fröhliche“ und „Stille Nacht“ aus den Lautsprechern dröhnte. Man bepredigte mit großer Erfolglosigkeit das sture und verstockte Volk, das schon seit November die heimischen Fenster beleuchtete und mit dem 1. Advent jene Tannenbäume aufstellte, die am Heiligen Abend ihre grünen Nadeln leise rieseln ließen – ein Vorgang, der vor dem Klimawandel dem Schnee zukam. Der darf dann einige Tage später schon an die frische Luft. Weihnachten ist halt am 26.12. vorbei. Sylvester kann kommen. Da kann die Kirche so viel reden, wie sie will! Was glauben Sie denn?
In diesem Jahr aber ist alles anders. Corona sei Dank! Immerhin: Im Radio wird wieder „Last Christmas“ von Wham! gespielt. Es gibt halt auch in der Krise Kontinuitäten des Kitsches, die Halt geben. Das Land entdeckt seine christlichen Wurzeln wieder. Natürlich wird Weihnachten gefeiert. In den letzten Jahren ließ man ab dem dritten Advent in den Medien Psychologinnen und Familientherapeuten Ratschläge für ein friedliches Fest des Friedens erteilen. Auch das ist in diesem Jahr anders: Die Sehnsucht nach Familienbesuch stellt selbst die größten Krisen in den Schatten. Hurra, so locker war Weihnachten nie! Die Familie kann feiern. Gut verteilt kann man es da vom Heiligen Abend bis zum 2. Weihnachtstag auf dreißig intensive Begegnungen bringen (Kinder unter 14 Jahren nicht mitgezählt!). Selbstredend halten alle Abstand, lüften und tragen bei Gänsebraten, Kartoffelsalat und Christstollen Maske. Alles safe, alles sicher! Glauben Sie das etwa nicht?
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Es ist wieder so weit. Die politischen Entscheidungsträger in Stadt, Land und Bund mussten angesichts der in die Höhe schnellenden Zahlen von Menschen, die sich mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert haben, Entscheidungen treffen. Ob die Entscheidungen die wirklich richtigen sind, wird man in einigen Wochen sehen. Wenn die Infektionszahlen sinken, haben die Entscheiderinnen und Entscheider alles richtig gemacht. Wenn sie nicht sinken, waren sie falsch. Das Land und die Stadt jedenfalls werden vorläufig zumindest in Teilen ruhig gestellt. Weihnachtmärkte werden nun endgültig abgesagt. Theater, Kinos, Gastronomie schließen. Auch der Hl. Martin wird nicht so reiten, wie es einmal geplant war. Es bleibt die Hoffnung, dass seine Botschaft, Licht ins Dunkel zu bringen, trotzdem aufscheinen wird. Es gibt immer eine Hoffnung wider alle Hoffnung … Was glauben Sie denn?
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