Die Münder offen, der Himmel leer. Ihr Rabbi war am Kreuz gestorben, sie aber hatten die lebendige Gegenwart des Auferstandenen erfahren. Einige von ihnen waren in die Heimat in Galiläa zurückgekehrt, in den vertrauten Alltag als Fischer. Nun, 40 Tage nach den Ereignissen, sind sie wieder in Jerusalem. Zehn Tage noch bis zum Schawuot-Fest. An diesem fünfzigsten Tag nach Pesach erinnert das jüdische Volk den Empfang der Zehn Gebote am Berg Sinai. Gott schließt einen Bund mit seinem Volk:
„Wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein.“ (Ex 19,5)
Gott hatte bereits mit Noach und mit Abraham eine Bund geschlossen. Gott mutet den Menschen zu, in seinem Auftrag zu handeln. Als göttliches Ebenbild handelt er an Gottes statt in der Welt. Zum noachitischen Bund gehört die Zusage Gottes, die Welt nie wieder untergehen zu lassen. Der Mensch aber wird daran erinnert, dass der Bund Gottes
„allen lebenden Wesen, allen Wesen aus Fleisch auf der Erde“ (Gen 9,16)
gilt. Alles Lebendige steht unter Gottes Schutz. Alles! Was glauben Sie denn?
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Dies Domini – 31. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B
Der Glaube des Volkes Israel war eine Herausforderung für die anderen Völker. Wo man viele Götter kannte, die man in menschlicher, teilweise in tierischer Gestalt figurativ darstellen und die Götterfiguren selbst sogar verehren konnte, bedeutet die Verehrung eines Gottes, der sich eine bildhafte Darstellung geradezu verbittet, der nicht sichtbar ist, dem man sich mit Verstand und Intellekt nähern kann und der von denen, die sein Volk sind, als geschichtlich wirksam erfahren wird, geradezu einen Affront – aber auch eine Verheißung! Gerade in neutestamentlicher Zeit scheint das Bekenntnis zu dem einen Gott auf Teile der polytheistisch geprägten Umwelt großen Eindruck gemacht zu haben. Sogenannte „Gottesfürchtige“, Nichtjuden – also Heiden – die mit dem jüdischen Monotheismus sympathisierten, gerade weil er intellektuell anspruchsvoll war, fanden sich wohl im Umfeld vieler jüdischer Synagogen. Wären die Anforderungen für den Übertritt ins Judentum nicht so hoch – immerhin mussten die Konvertiten sich der Beschneidung unterziehen und die 613 Gebote der Thora befolgen – und wäre man auch als Proselyt soziologisch nicht immer ein „Hinzugekommener“ geblieben, es hätte wohl viele aus den Heiden gegeben, die sich ins Volk Israel hätten eingliedern lassen. Diese Gemengelage bildete den Kontext, in dem Paulus das Evangelium der Auferstehung des Gekreuzigten verkündete. Er predigte häufig zuerst in den Synagogen – und traf dort vor allem die Herzen jener Gottesfürchtigen, die offen für den jüdischen Monotheismus waren, den konsequenten Übertritt aber scheuten. Nun bot sich ihnen mit der paulinischen Verkündigung die Möglichkeit, in jenen neuen Bund einzutreten, der in Kreuzestod und Auferstehung Jesu begründet ist und der das „neue“ Israel hervorbringt. Die frühen Christen verstanden sich dabei nicht als neue Religion, noch weniger als eigenständige Kirche. Vielmehr empfand man sich, geprägt durch das Jesusereignis, als konsequente Erweiterung dessen, was im Alten Bund seinen Anfang nahm und nun in einem Neuen Bund weitergeführt wird. Auch das wurde wohl nicht als wirklich revolutionär empfunden, kennt doch bereits die Thora insgesamt drei Bundesschlüsse, die aufeinander aufbauen und die jeweils vorherigen erweitern: den noachitischen Bund (vgl. Genesis 9,9-17), den abrahamitischen Bund (vgl. Genesis 17,7-14) und schließlich den mosaischen Bund oder auch Sinaibund (vgl. Exodus 24). Im Bewusstsein der frühen Christen, speziell in der antiochenischen Theologie, die auch Paulus geprägt hat, ereignet sich in Kreuzestod und Auferstehung ein weiterer Bundesschluss, der im Vergleich zu den drei anderen Bundesschlüssen als „Neuer Bund“ bezeichnet wird, weil sich hier in der Tat radikal Neues ereignet: Gott schließt den Bund jetzt nicht mehr nur mit dem einen Volk Israel; der Bund wird erweitert auf die Völker: das neue Israel aus den Völkern entsteht.
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Dies Domini – 3. Fastensonntag, Lesejahr C
Nicht jeder, der aufrecht steht, beweist schon Rückgrat. Manch eine mag schlicht an Rückenversteifung leiden und manch einer verlässt sich auf den Stock, der ihm Halt gibt. Ob jemand aufrichtig oder nicht doch einfach nur verstockt ist, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Manche scheinbare Standfestigkeit entpuppt sich bei näherem Hinsehen als banale Sturheit.
Die Natur verleiht dem Menschen mit Rückgrat eine Geschmeidigkeit. Das Rückgrat ist elastisch und biegsam. Es verschafft dem Menschen Beweglichkeit. Die Bandscheiben und Faszien verleihen dabei den einzelnen Wirbeln nicht nur untereinander Stabilität. Sie dienen auch dem motorischen Apparat des Menschen und gleichen die Bewegungen aus, so dass das Gleichgewicht gewahrt bleibt. Wer die Geschmeidigkeit und Beweglichkeit des Rückgrates missachtet, etwa indem er einseitige Haltungen einnimmt und unbeweglich bleibt, der darf sich über einen Bandscheibenvorfall oder anderweitig verursachte Rückenschmerzen nicht wundern. Hin und wieder wird als Therapie eine Spondylodese – eine Wirbelsäulenversteifung – als Therapie empfohlen. Der so versteift kann sicher aufrecht gehen. Aber seine Aufrichtigkeit ist dahin, weil er die Elastizität verloren hat, die ihm erst die wahre Bewegungsfreiheit verleiht.
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Dies Domini – 5. Sonntag der Osterzeit, Lesejahr B
Warum? – Das ist mehr Anklage als Frage, mehr Schrei als Erwartung einer Antwort. Es ist der Horror der Sinnlosigkeit, der dem Schrei vorausgeht. Wo ist der Sinn des Seins, wenn alles sinnlos erscheint?
Ein Schrei bedarf keiner Antwort. Er bedarf noch nicht einmal eines Adressaten. Der Schrei steht für sich. Er ist auszuhalten. Jede noch so gut gemeinte Antwort geht fehl, weil keine Frage gestellt wurde. Und Antworten auf ungestellte Fragen sind wie Walzermusik zur Trauer.
Der Verzweiflungsschrei des Warum ist in das Dunkel gerichtet. Ob da ein Gott ist oder nicht – die Antwort bleibt aus. Für die, die an keinen Gott glauben können, kommt in dem Schrei des Warum die Sinnlosigkeit des Seins auf den Punkt. Die, die an einen Gott glauben können, haben einen Adressaten für ihre Anklage: Gott ist schuld. Er möge sich erklären. Er möge dem Sinnlosen Sinn geben. Aber der so Angeklagte schweigt nur allzu oft. Stattdessen reden seine Boten von Solidarität und von der Hoffnung wider alle Hoffnung. Und sie können es gut begründen, denn es sind Worte der Schrift, die sie zitieren, und niemand außer ihnen selbst weiß, ob sie selbst angesichts des Leids der Welt glauben, was sie sagen. Vom Schweigen reden sie sonst so oft. Und dann, wenn die Worte fehlen müssten angesichts der abgrundtiefen Dunkelheit des sinnlosen Leids, da reden sie. Sie reden von der Auferstehung und der Liebe Gottes, in der alles Leid geborgen ist. Aber warum ändert sich dann nichts in dieser Welt? Wo ist das Zeichen, dass das alles wahr ist?
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Dies Domini – Zweiter Fastensonntag, Lesejahr B
Ausgezogen – so fühlt sich mancher, der sich in der Hoffnung auf einen schnellen Gewinn auf einen Hütchenspieler eingelassen hat. Geködert durch zwei, drei rasche Gewinne wähnte er sich schon auf dem Gipfel des Glücks. In der suggerierten Gewissheit der eigenen schnellen Auffassungsgabe wird der Einsatz immer höher. Die Versuchung, den ganz großen Gewinn für sich alleine einzuheimsen, trübt aber schließlich die Wahrnehmung und führt zum Absturz. Die Hütchen sind leer und der Hütchenspieler hat nicht nur die Kugel verborgen in der Hand, sondern auch den Willen des so Betrogenen. Wenn die Emotion über die Information siegt, bleibt eben nicht nur der Verstand auf der Strecke; auch das wohlige Gefühl des Sieges weicht der schrecklich kalten Leere des Verlustes.
Geiz und Gier sind mächtige Triebe der menschlichen Existenz. Sie sichern auf ihre Weise das Überleben. Der Mensch neigt von Natur aus nicht zur Opferbereitschaft. Eigensicherung geht vor. Das ist nur zu verständlich. Das kollektive wie das individuelle Bewusstsein aber neigt zu nackter Existenzangst. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt. Zu haben ist besser als zu hoffen. Und die Bitte um das heutige Brot (vgl. Matthäus 6,11) wird schon in der Bibel selbst zu einer Bitte um das tägliche Brot (vgl. Lukas 11,). Und weil sicher sicher ist, lohnt es sich auf jeden Fall zu beten:
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Das Gefühl des Außergewöhnlichen stellt sich bei soviel Sicherheitsstreben üblicherweise nicht ein. Die Erkenntnis der eigenen Bedeutungslosigkeit lastet schwer auf dem Menschen, der doch die Krone der Schöpfung sein möchte. Einmal Sieger sein, einmal über den anderen stehen, einmal auserwählt sein, einmal das Gefühl des Gipfelstürmers erleben – das ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis.
Die Sucht nach dem Auserwähltsein treibt nicht nur in der Welt ihre eigenen Blüten. Castingshows leben von den Süchtigen, die sich dann meist zum Zwecke der Unterhaltung der Massen vor laufender Kamera selbst entwürdigen. Auch in der Kirche kann man das Streben nach Besonderheit entdecken. Wer einigermaßen glaubhaft machen kann, den Ruf Gottes persönlich vernommen zu haben, darf sich der Bewunderung derer sicher sein, die sich nach einer solchen Anrufung sehnen. Dass auch sie längst gerufen wurden, spielt dabei keine Rolle. Denn der Ruf Gottes gilt jedem, den er, indem er seinen Lebensatem einhaucht, ins Leben gerufen hat. Das aber ist so selbstverständlich, dass es schon das Besondere braucht, das Außergewöhnliche, eine besondere Berufung, eine besondere Christusbeziehung – wobei meist ungeklärt bleibt, welchem Christus die Beziehung gilt: dem historischen, dem verkündeten oder dem, den man gerne hätte.
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Dies Domini – Fest Kreuzerhöhung
Wissend geworden, nicht unbedingt weise – so versucht der moderne Mensch seines Lebens Herr zu werden. Weil Wissen Macht ist, versucht er Wissen zu hamstern. Sein Prinzip ist das sola scientia – allein das Wissen, das, was ihm Augen, Mund und Hände, Nase und Ohren vermitteln. Der Reiz ist es, der zählt. Und der Reiz wird zur Wirklichkeit erklärt. Wo der Weise mit Sokrates wusste, dass er nichts weiß, wird jetzt der Sinnenreiz zum alleinigen Erkenntnisgrund erhoben. Was sich dem Reiz-Reaktionsschema entzieht, wird einfach als „Nicht erkennbar“ deklariert. Der dem Reiz erliegende Mensch sonnt sich dann im Licht einer vermeintlichen Vernunft, die die Sehnsucht nicht mehr kennt, wirklich weise zu werden. Wäre der wissende Mensch wirklich weise, er würde nicht vorschnell urteilen. Die Weisheit kennt den Zweifel. Die Weisheit braucht den Zweifel, weil er es ist, der sie nicht ruhen lässt. Es ist ja gerade der Zweifel, der fragt, ob die Sinne sich nicht täuschen lassen; ob das was scheint, auch ist. Der Zweifel weiß um die Notwendigkeit der Deutung des Reizes, der Kritik, der Reflexion. Der Zweifel, der zur Weisheit führt, weiß deshalb, dass die Wirklichkeit nicht einfach beschreibbar ist. Zweifel und Weisheit sind die Lehrmeister der Mythen und Metaphern, der Symbole und Seme, dieser Zeichen der Sprache, die doch selbst nicht das Bezeichnete sind, sondern es lediglich bedeuten. Und Bedeutung erhält nur das, was den Menschen berührt. Der moderne Mensch mag so viel wissen, wie keine Menschheit vor ihm. Aber die Evolution vom homo sapiens, dem weisen Menschen, zum homo sciens, dem wissenden Menschen, führt in ein existentielles Dilemma: weil der wissende Mensch nur dem Reiz der Sinne vertraut, kann er nicht mehr an eine Heimat glauben, die sich dem äußeren Schein entzieht. Er vermag nicht mehr die Zeichen zu deuten, die ihn, als er noch weise war, erkennen ließen, dass der Reiz nicht alles ist, dass hinter dem Sichtbaren mehr ist, dass ein Urgrund ihn trägt. Und so schwebt der wissende Mensch auf einer kleinen, unscheinbaren, ja banalen blauen Kugel durch die Dunkelheit eines Himmels, den er längst verloren hat, weil er mit Teleskopen sucht, was er doch nicht finden kann: den Ursprung allen Seins, die Singularität, die Einheit, die er mit wissenschaftlicher Exaktheit seziert und in ihre Einzelteile zerlegt hat – unfähig, den Sinn zu erkennen.
Ach, Wissender, wann fängst du an, zu zweifeln? Denn es ist der Zweifel, die Selbstinfragestellung, die den Beginn der Erkenntnis markiert. Dem cartesianischen
Cogito, ergo sum – ich denke, also bin ich.
geht immer noch das
Dubito, ergo cogito – ich zweifle, also denke ich.
voraus.
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Dies Domini – Dritter Fastensonntag, Lesejahr A
Allerorten hört man in diesen Tagen Murren und Klagen. Sich zu beschweren, scheint fast schon zum guten Ton zu gehören. Es wird zu wenig verdient, die Reichen sind zu reich, die Armen zu arm und die Steuern zu hoch. Uns stören Bildungs- und Gesundheitssystem und die laufenden Preiserhöhungen. Wir haben zu wenig Freizeit und Urlaub und wollen die Autobahn bitte für uns alleine haben. Und wenn gar nichts mehr hilft, beschweren wir uns eben über das Wetter – einen „Brennpunkt“ im Ersten sind Schnee oder Hitze allemal wert.
Die erste Lesung des Dritten Fastensonntages des Lesejahres A erzählt uns eine ähnliche Geschichte. Das Volk Israel befindet sich nach dem Auszug aus Ägypten immer noch auf seiner Wanderung durch die Wüste und murrt gegen Mose und Aaron, denn es hungert und dürstet. Lieber wäre es, so die Stimmen, in Ägypten gestorben, als hier in der Wüste zu Grunde zu gehen.
„Warum hast du uns überhaupt aus Ägypten hierher geführt? Um uns, unsere Söhne und unser Vieh verdursten zu lassen?“
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15. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C) – Dtn 30,10-14; Lk 10,25-37
Die Lesung aus dem Alten Testaments dieses Sonntags enthält einen sehr bedenkenswerten Satz, denn in Vers 11 heißt es: „Dieses Gebot auf das ich dich heute verpflichte geht nicht über deine Kraft und ist nicht fern von dir.“ Was kann uns dieser Ausspruch des Mose heute sagen?
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Lesejahr C – Ex 14,15-15,1
Wolkensäule oder Ostwind – die Gnade setzt die Natur voraus!
Mose, so hörten wir in dieser Nacht aller Nächte, streckte seine Hand über das Meer aus, und der Herr trieb die ganze Nacht das Meer durch einen starken Ostwind fort. In der Überfülle der Bilder und Geschichten in der liturgischen Feier der Auferstehung in dieser heiligen Nacht tauchen viele archaische Bilder aus dem kollektiven Gedächtnis der Israeliten im Besonderen, aber eigentlich der ganzen Menschheit auf. Und es klingt sehr richtig, wenn der Priester die uralten Wunder Gottes preist, wie sie noch in unsere Tage hinein leuchten. Es sind große und heilige Bilder, die das Wunder aller Wunder vorbereiten und ausdeuten, die Auferstehung unseres Herrn. Sie sind fast zu groß, diese Schilderungen der Schöpfung, der Darbringung des Isaak, des Durchzugs durch das Rote Meer, die Zukunftsvision des künftigen Jerusalem, die Ankündigung des Neuen Bundes, die Preisung des Weisheitswegs und schließlich die Zusage Gottes für ein neues Herz, nicht mehr das aus Stein, sondern eines, das uns als sein Volk leben lässt, damit er unser Gott sein wird.
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5. Fastensonntag Lesejahr C – Johannes 8,1-11
„Jeder kehre vor seiner eigenen Tür“
Auch dieses Sonntagsevangelium konfrontiert uns wieder mit dem Themenkomplex Schuld und Sünde sowie Vergebung und Verzeihung.
Auch wenn die Ehebrecherin nach dem Gesetz hätte gesteinigt werden müssen, legt Jesus hier, wie so oft, einen anderen Maßstab an. Ohne die Schuld der Ehebrecherin zu mindern, macht er deutlich, dass – wie wir es heute sprichwörtlich sagen – sich „jeder an die eigene Nase packen“, „zuerst vor der eigenen Tür gekehrt werden“ und „eher der Balken im eigenen Auge als der Splitter im Auge des Anderen betrachtet werden“ sollte. Diese Aufforderung scheint die Umstehenden zu beeindrucken, denn sie nehmen von ihrem Vorhaben Abstand, da offensichtlich niemand die Bedingungen Jesu – selbst ohne Sünde zu sein, um einen Stein werfen zu dürfen – erfüllen kann.
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