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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 29. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C

Volk – ein Wort, ein Gefühl, eine Macht. Das Volk ist souverän. Volkes Stimme will gehört werden, sonst wird das Volk trotzig wie ein kleines Kind. Wie in der Quengelzone an den Kassen der Supermärkt ruft es dann: Ich will aber! Wir sind das Volk! Keine Großtat kann das Volk besänftigen, wenn es Hunger hat, kein Wunder die Ängste nehmen, wenn ein Volk im Dunkel lebt. Es würde freilich genügen, wenn das Volk den Kopf aus dem Sand nehmen würde und der Wahrheit so erhobenen Hauptes ins Auge blicken würde. Ein solches Volk wäre von echter Erkenntnis aufgeklärt. Die Freiheit aber scheint die Befreiten zu ängstigen. Die Schwester der Freiheit ist die Verantwortung. Verantwortung aber ist ein Zeichen des Erwachsenenseins, bedeutet Arbeit und Anstrengung. Die Kinder in der Quengelzone wissen noch nichts vom Wert dessen, was sie erquengeln wollen. Sie ahnen noch nicht, dass jedes Stückchen Schokolade seinen Preis hat. Sie sind noch unfrei, gefangen in ihren Primärbedürfnissen, abhängig von der Sorge derer, gegen die sie sich ein paar Jahre später in einem Anflug pubertärer Revolution auflehnen werden, zu allem fähig, aber für nichts verantwortlich. Nur wenige schaffen es offenkundig, eine weitere entwicklungspsychologisch entscheidende Schwelle des Lebens zu überschreiten und erwachsen zu freien, souveränen, und sich selbst und anderen gegenüber verantwortungsbewussten Menschen. Erwachsene wissen, dass sie nicht alleine auf der Welt sind. Ein Volk hingegen, das nur auf die eigenen Bedürfnisse schaut, steckt den Kopf in den Sand – voller Angst, ohne Vertrauen auf die eigene Stärke, die es hätte, wäre es erwachsen. Kinder aber sind schwach. Sie quengeln statt zu gestalten. Ihr Bedürfnis ist die einzige Wahrheit, die sie anerkennen. Wie weiland Mose möchte man ausrufen:

Was soll ich mit diesem Volk anfangen? (Exodus 17,4)


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Dritter Fastensonntag, Lesejahr A

Allerorten hört man in diesen Tagen Murren und Klagen. Sich zu beschweren, scheint fast schon zum guten Ton zu gehören. Es wird zu wenig verdient, die Reichen sind zu reich, die Armen zu arm und die Steuern zu hoch. Uns stören Bildungs- und Gesundheitssystem und die laufenden Preiserhöhungen. Wir haben zu wenig Freizeit und Urlaub und wollen die Autobahn bitte für uns alleine haben. Und wenn gar nichts mehr hilft, beschweren wir uns eben über das Wetter – einen „Brennpunkt“ im Ersten sind Schnee oder Hitze allemal wert.

Die erste Lesung des Dritten Fastensonntages des Lesejahres A erzählt uns eine ähnliche Geschichte. Das Volk Israel befindet sich nach dem Auszug aus Ägypten immer noch auf seiner Wanderung durch die Wüste und murrt gegen Mose und Aaron, denn es hungert und dürstet. Lieber wäre es, so die Stimmen, in Ägypten gestorben, als hier in der Wüste zu Grunde zu gehen.

„Warum hast du uns überhaupt aus Ägypten hierher geführt? Um uns, unsere Söhne und unser Vieh verdursten zu lassen?“


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