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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Palmsonntag, Lesejahr A

Nein: Ostern fällt nicht aus! Palmsonntag auch nicht. Nichts ist wie es sein soll in den Zeiten der Corona-Pandemie. Die Heilige Woche, die mit dem Palmsonntag beginnt und in ihrer Dramaturgie über die Vergegenwärtigung des letzten Abendmahles, des Leidens und Sterbens Jesu und seine Auferstehung durch Trauer in die Osterfreude führen wird, wird nicht so mit den tiefen Symbolen und starken Riten gefeiert werden, wie Christinnen und Christen es gewohnt sind. Es ist eine verstörende Erfahrung. Das Selbstverständliche wird verrückt. Sicher: Die Liturgien werden gefeiert, bisweilen sogar live oder via Aufzeichnung ins Internet übertragen. Man kann vielerorts seine heimische Kirche mit den vertrauten Seelsorgerinnen und Seelsorgern erkennen. Aber es ist nicht dasselbe. Es ist anders. Wird es auch anders bleiben?

Der tschechische Theologe Tomáš Halík sieht in der derzeitigen Erfahrung leerer Kirchen, in denen Liturgie zelebriert, eine Vorwegnahme einer Erfahrung, die in wenigen Jahren zum kirchlichen Alltag gehören wird. Noch sitzen die treu Glaubenden vor den Bildschirmen und schauen online zu – ja, feiern vielleicht sogar andächtig mit – wenn im leeren und doch merkwürdig stillen Kirchenraum der vertraute Ritus in ungewohnter Leere gefeiert wird. Wird die Online-Liturgie aber auch das Modell der Zukunft sein. Wird da noch jemand sein, der mitfeiert? Oder erleben wir jetzt schon jenes Menetekel, das bereits der Prophet Daniel dem König Belschazzar auslegte:


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kath 2:30 Dies DominiNichts war, wie es sein sollte in jenen Tagen in Jerusalem. Angefangen hatte es ein Jahr zuvor im galiläischen Frühling. Ein Handwerkerssohn machte von sich reden. Die Armut vieler Menschen beschäftigte ihn, auch die Kranken, vielleicht sogar die Folgen der römischen Besatzung und die lokale Herrschaft des Herodes Antipas, der sich in Tiberias und Sepphoris Städte bauen ließ, sicher auf Kosten der Bevölkerung. Wie spricht man Menschen in einer solchen Lage Mut zu? Indem man ihnen permanent erklärt, wie schlimm die Lage ist? Das wissen sie doch selbst. Was glauben Sie denn?

Der Handwerkerssohn stammte aus Nazareth. Vielleicht war er der Arbeit wegen an den See von Tiberias gekommen, den man auch den See Genesareth nennt. Er hört wohl von einem Täufer am Jordan, der Johannes genannt wird. Er geht zu ihm, er hört seinen Ruf zur Umkehr, er lässt sich von ihm taufen. Was auch immer in dem Mann aus Nazareth dort geschieht – es scheint eine Initialzündung gewesen zu sein. Er spürt den Auftrag. Er erkennt die Verantwortung. Er wird nicht schweigen. Er wird aufstehen und das nahe Reich Gottes verkünden.


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kath 2:30 Dies DominiTraditionen sind fragil. Wo der Buchsbaumzünsler in Raupengestalt seine Palmprozession mit einem gepflegten Festmahl beschließt, bleibt kein Blatt grün am Zweige hängen. Der Kahlfraß bedeutet für den römisch-katholischen Brauch, am Palmsonntag kleine Buchsbaumzweige hinter das Kreuz zu hängen, eine echte Herausforderung. Bedroht diese kleine ostasiatische Raupe Nimmersatt nun die abendländische Tradition? Was glauben Sie denn?


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Palmsonntag, Lesejahr B

Plärrend laut ist das Gekreisch der Ereignisdeuter in diesen Tagen. Man kann sich der Kakophonie selbsternannter Experten kaum entziehen. Man weiß auch Tage nach der Katastrophe des Absturzes einer Germanwings-Maschine in den französischen Alpen nur wenig. 150 Menschen sind ums Leben gekommen. Der Pilot hat kurz das Cockpit verlassen und konnte nicht zurückkehren, weil die Tür verschlossen blieb. Viele der Toten kommen aus Deutschland, 18 Verstorbene werden alleine in der kleinen westfälischen Stadt Haltern betrauert – eine halbe Schulklasse wurde hier aus dem Leben gerissen. Auch nach zahlreichen ARD-Brennpunkten und ZDF-Spezialsendungen, Interviews mit sogenannten Experten in Radio und Presse weiß man immer noch nicht mehr. Und doch schwillt das Stimmengewirr immer wieder an. Jede noch so kleine Mitteilung wird – ungeachtet ihres Wahrheitsgehaltes – zum Anlass für neue Spekulationen. Es scheint fast so, als seien manche Nachrichtenmacher von heute mehr Spekulanten als Informanten. Emotion scheint vor Information zu gehen. Betroffenheit sells! Und um die Wahrheit ist es geschehen.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Palmsonntag, Lesejahr A

Das Kreuz war eine grausame Alltäglichkeit. Und der Mensch gewöhnt sich schnell an Alltägliches. Der Kreuzweg Jesu wird also von den meisten, an denen er vorbei führte, kaum mit besonderer Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen worden sein. Vorbei an Händlern und Feilschern wird sein Weg geführt haben. Das Alltagsgeschäft ging weiter, höchstens gestört durch den Pulk, den vor allem das römische Hinrichtungskommando bildete. Flüche, Geschimpfe, Spott, durch den man das offenkundig Grausame auf Distanz hält – und wieder der normale Alltag. Gott sei Dank, der Tod ist vorübergegangen.

Nein, der Kreuzweg Jesu war nicht andächtig. Und als Heilsereignis wurde er auch nicht wahrgenommen. Der Schrecken des Kreuzes fuhr den seinen derartig in die Glieder, dass sie sich davon machten. Nicht nur einer hatte ihn verraten. Fast alle hatten sich auf und davon gemacht. Der Kreuzestod ist grausam und brutal. Schon die der Kreuzigung vorausgehende Geißelung überlebten viele Delinquenten nicht. Wessen Lebenshauch danach noch nicht erloschen war, der wurde an das Patibulum gebunden – jenem Querbalken des Kreuzes, das in der Mitte eine Aussparung hatte, die passgenau auf den Zapfen auf dem Längsbalken zugeschnitten war, der an der Hinrichtungsstätte fest im Boden verankert war. An der Hinrichtungsstätte angekommen wurde der Delinquent seiner Kleider beraubt. Das Patibulum wurde am Längsbalken hochgezogen und oben auf dem Längsbalken befestigt. Nicht immer wurden die Gekreuzigten auch an das Kreuz genagelt, häufig aber doch. Dann trieb man die Nägel durch die Handwurzeln und Fersen, jene Körperstellen mit einer besonderen Nervendichte. Der Schmerz dürfte vielen die Sinne geraubt haben.


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kath 2:30 Dies DominiDie Karwoche

Die Karwoche ist Herzstück und Ziel der österlichen Fastenzeit. Sie ist die Woche unmittelbar vor Ostern. Innerhalb der Karwoche, der „Heiligen Woche“, sind der Palmsonntag, Gründonnerstag und der Karfreitag sowie die Osternacht besondere Höhepunkte. Die Zeit vom Gottesdienst am Abend des Gründonnerstag bis zur Osternacht heißt das „triduum paschale“, die drei Tage der „Feier des Leidens, Sterbens und der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus“.


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kath 2:30 Dies DominiLesejahr C – Lk 22,14-23,56

Vertrauen bis zuletzt

An diesem Sonntag, dem Palmsonntag, an dem wir die Passionsgeschichte Jesu nach dem Bericht des Evangelisten Lukas vorgetragen bekommen haben, werden wir vor eine schwierige Herausforderung gestellt. An kaum einer anderen Stelle des Kirchenjahres fallen Freude und Trauer, Hoffnung und Angst so auf einen Punkt wie am Palmsonntag. Gerade wird Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem freudig begrüßt und gerade noch huldigen ihm die Menschen und singen „Hosianna“, da bricht die Leidensgeschichte in diese Hosianna-Freude.


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