Herzlich Willkommen bei kath 2:30, dem Blog der Katholischen Citykirche Wuppertal.
Hier geht es zum Videopodcast von kath 2:30.
Besuchen Sie auch die Mystagogische Kirchenführung.
Oder die Seite des Heiligen Laurentius, unter Stadtpatron Wuppertal.

kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Dritter Adventssonntag, Lesejahr A

Gerüchte haben Konjunktur. Sie wurden in diesen Tagen gar geadelt. Das Wesen des Gerüchtes ist auf den Begriff gekommen: „postfaktisch“ ist von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum Wort des Jahres 2016 gekürt worden. Eine noble Auszeichnung für ein Adjektiv, ein Beiwort, das das „Wie“ eines Bezugsbegriffes beschreibt. Ohne diesen Bezug hängt das Wort genauso in der Luft wie diejenigen, die den Verlockungen des Postfaktischen anheimgefallen sind.

Das Wort hat eine kurze, aber steile Karriere hinter sich. Felix Stephan stellt in der „Zeit“ fest:

„Im März dieses Jahres hat die Harvard-Historikerin Jill Lepore erstmals darüber nachgedacht, wie es kommt, dass bei der Kandidatenkür der republikanischen Partei in den USA die Wahrheit offenbar keine Rolle spielt. Während der Fernsehdebatten diskutierten verschiedene Kandidaten nicht etwa darüber, mit welchen politischen Strategien man den Problemen des Landes am besten begegnen sollte. Sie stritten darüber, wer überhaupt die Wahrheit sagte. Weil es keine Instanz gab, die von allen Beteiligten anerkannt wurde, war es ihnen unmöglich, eine gemeinsame Basis zu finden, auf der sie diskutieren konnten. So blieb ihnen nur, sich gegenseitig zu diskreditieren.“ (Quelle: http://www.zeit.de/kultur/2016-12/postfaktisch-wort-des-jahres-post-truth-demokratie-jill-lepore [Stand: 10. Dezember 2016])

Das Postfaktische basiert also auf einem Konsensmangel, der sich nicht mehr der alten Pilatusfrage:

Was ist Wahrheit? (Johannes 18,38)

stellt. Die Frage des römischen Statthalters wird durch die Antwort Jesu im Verhör hervorgerufen, der auf die Frage, ob er doch ein König sei, antwortet:


0 Kommentare