Dies Domini – Christkönigssonntag (Letzer Sonntag im Jahreskreis), Lesejahr C
Zu den eindringlichsten Texten des Neuen Testamentes gehört das Evangelium des Christkönigssonntag, der der letzte Sonntag im Kirchenjahr ist. Der Dialog zwischen dem gekreuzigten Jesus und den beiden mit ihm Gekreuzigten ist singulär. Dass Jesus nicht allein am Kreuz starb, wissen auch die anderen Evangelien. Aber dieses Gespräch, das die Sterbenden wohl mit letzter Kraft geführt haben, ist intensiv. Nicht nur das was gesagt wird, sondern auch die geschilderten Umstände komprimieren die Botschaft des Christentums auf eine Weise, die unmittelbar fassbar wird – aber vielleicht auch gerade deshalb verstört: Vor dem Kreuz stehen die selbstgerechten Führer des jüdischen Volkes, die sich am Ziel ihres Planes sehen. Sie haben erreicht, was sie wollten. Zynisch verspotten sie den Gekreuzigten, er solle sich doch selbst helfen. Dahinter steckt die damals gängige Auffassung, dass das Schicksal eines Menschen aus seinen Taten folgt. Gott schafft Gerechtigkeit hier in der Welt. Wer am Kreuz hängt, wird das verdient haben. Dass dieser Jesus von Nazareth nun den Fluchtod stirbt, ist Beweis genug, dass Gott ihn verlassen hat. Wer, wie er, Sünden vergibt, was doch nur Gott zusteht, wird von Gott jetzt wie ein Sünder behandelt.
Die römischen Soldaten, abgestumpft von der ausgeübten und erlebten Gewalt, verspotten ihn ebenfalls. Der Tod ist ihr Alltag. Gewöhnt an die Sterbensschreie scherzen sie wie es Arbeitskollegen eben tun. Auch das eine Alltagsszene: Die Niere von der Sieben muss Wasser lassen! Tut’s weh!? – Gekicher und Gelächter im Schwesternzimmer …
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Die vergangene Woche war von einer überraschenden Meldung geprägt: Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat am 31. Januar 2013 nach intensiver Beratung eine Erklärung zur „Pille danach“ abgegeben. Was von vielen Medien als fast schon revolutionäre Entwicklung vermeldet wurde, ist letztlich doch eine konsequente Entscheidung. Entgegen der landläufigen Meinung ist offensichtlich auch ein als konservativ eingestufter Erzbischof in der Lage, neue naturwissenschaftliche, in diesem Fall medizinische Erkenntnisse anzunehmen und die entsprechenden Entscheidungen zu treffen. Es mag sein, dass diese Entscheidung spät, vielleicht zu spät kam, wie manche Kommentatoren sicher nicht zu Unrecht bemerken. Der Entscheidung des Kardinals ist trotzdem mit Respekt zu begegnen. Sie entspricht überhaupt nicht der Erwartungshaltung, dass konservative Bischöfe stur an ihren Prinzipien festhalten. Und eine späte Entscheidung und Erkenntnis ist allemal besser als in sturer Unkenntnis zu verharren.
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