Am Sonntag war es wieder so weit: Im Stadion an der Hafenstraße wurde wieder ein Hochfest des Fußballs zelebriert. Derby, Topspiel, Traditionsduell: Der Wuppertaler SV traf auf Rot-Weiss Essen. Ich muss gestehen, dass auch mich dieses Spiel nicht kalt lässt, schlagen doch zwei Herzen in meiner Brust: Als gebürtiger Essener habe ich die Hafenstraße schon in Kindertagen kennengelernt und als jemand, der aus Überzeugung in Wuppertal seine Wahlheimat gefunden hat, lässt mich auch der WSV nicht kalt. Zwei Vereine, die sich nichts schenken; Spiele, in denen jedes Tor umkämpft und bejubelt wird; Fans, die an der Grenze zur Totalidentifikation mit dem eigenen Verein manchmal vergessen, dass alles eigentlich nur ein Spiel ist – im besten Fall voller Spannung und Leidenschaft. Ohne sie verkommt das Spiel zum müden und langweiligen Gekicke, ohne Fairness und Respekt vor dem Gegner aber wird es einfach nur schäbig, unsportlich und unansehnlich. Als Fans genießen wir doch die sportlichen Siege, in denen die Gegner an die Wand gespielt und nicht umgeholzt wurden. Die andere Mannschaft ist kein Feind, sondern ein Gegner. Was glauben Sie denn?
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Dies Domini – 30. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A
Wenn man die Texte der nächsten Tage, des Sonntags und des Festtags Allerheiligen betrachtet, findet man gleich zwei bekannte und für das Verständnis unseres Glaubens und damit auch unserer Lebenseinstellung existentielle Texte. Zunächst im sonntäglichen Evangelium das Doppelgebot der Liebe, der Gottes- und der Nächstenliebe.
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mt 22, 37ff.)
Und dann im Evangelium von Allerheiligen die Seligpreisungen, die immer wieder gerade solche „Nächste“ in den Blick nehmen, die zunächst einmal in ihrer momentanen Lebenssituation nicht besonders privilegiert wirken: Arme, Trauernde, Hungernde und Dürstende nach Gerechtigkeit, Verfolgte und Beschimpfte, aber auch die, die für eine wohlwollende Gesellschaft unverzichtbar sind: die, die keine Gewalt anwenden, die, die Frieden stiften, die Barmherzigen und die Menschen, die ein reines Herz haben. All diesen Personen – die wir selbst sein können, aber auch unsere Nächsten – , wird etwas versprochen und zwar direkt in der ersten Seligpreisung nichts Geringeres als „das Himmelreich“.
Und auch die Lesung von Allerheiligen aus dem Johannesbrief führt uns den Kern unserer Existenz vor Augen:
„Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es.“ (1 Joh 3,1-3)
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