Die Westdeutsche Zeitung Wuppertal veröffentlicht regelmäßig die Rubrik „Drei Fragen an“. In der Ausgabe vom 7. Januar 2011 beantwortete Pastoralreferent Dr. Werner Kleine drei Fragen des Redakteurs Florian Launus zum Ende der Weihnachtszeit. Wir dokumentieren hier den Beitrag in einer etwas ausführlicheren Fassung:
1. Herr Kleine, jetzt feiern wir den Dreikönigstag. Der richtige Zeitpunkt, um Weihnachten abzuhaken?
Dr. W. Kleine: Noch nicht ganz. Die Weihnachtszeit geht seit der Liturgiereform von 1970 in der katholischen Kirche bis zum Fest „Taufe des Herrn“, das am Sonntag nach dem Dreikönigstag gefeiert wird. Am Fest „Taufe des Herrn“ wird insbesondere das Evangelium von der Taufe Jesu verkündet, bei der Gott als „seinen geliebten Sohn“ offenbarte. Das Fest zeigt also noch eine deutlich weihnachtlichte Tendenz, insofern hier noch einmal die Menschwerdung Jesu als des Sohnes Gottes vor Augen geführt wird.
Mit dem Fest „Taufe des Herrn“ endet die Weihnachtszeit und es beginnt die sogenannte „Zeit im Jahreskreis“.
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Dreifaltigkeit und Weltreligionen – dreimal Abraham?
Dreifaltigkeitssonntag (Lesejahr C) – Spr 8, 22-31; Röm 5, 1-5; Joh 16, 12-15
Eine der großen Differenzen zwischen den Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam, die Dreifaltigkeit Gottes, des menschgewordenen Sohnes, der uns den Heiligen Geist gesandt hat, und in dem wir rufen dürfen „Abba, guter Vater“, steht heute im Mittelpunkt des Sonntags. Dreifaltigkeit, ein so wenig anschaulicher Begriff, dass er uns heute mehr in der Ferne als in der Tiefe zu liegen scheint. Trinität, was ist damit eigentlich gemeint? Ist es erlaubt, wie im Paderborner Hasenfenster „der Hasen und der Löffel drei und doch hat jeder Hase zwei“ das innerste Geheimnis Gottes symbolisiert zu sehen oder wie im Fritzlarer Gnadenstuhl Gott Vater und Gott Sohn mit gleichem Blick und Ausdruck darzustellen, denen sich eine Taube beigesellt hat? Und dagegen die schroffe Eindeutigkeit und Absolutheit des einzigen Gottes im Islam, der sich nicht zusammendenken lässt mit Austausch, Gemeinsamkeit und Dialog.
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