Die Zeit ist ein hohes Gut. Jede Sekunde, jeder Moment, jeder Augenblick ist einmalig. Was vergangen ist, kann nicht wiedergeholt werden. Es gäbe nichts zu verschwenden, nichts zu vertrödeln. So aber hat man schließlich ein ganzes Leben, scheinbare Zeit im Überfluss. Und dann bekommt man in der Nacht von Samstag auf Sonntag, wenn die Uhren wieder von Sommerzeit auf Winterzeit umgestellt werden, sogar noch eine Stunde geschenkt!
Natürlich wird da nichts geschenkt. Die Lebenszeit ist begrenzt. Auch wenn wir in der Regel weder den Tag noch die Stunde kennen, in der wir das Kontinuum von Raum und Zeit verlassen, man kann sich Zeit weder kaufen noch kann man die Zeit vermehren.
Tatsächlich fließt die Zeit beständig vor sich hin. Die Augenblicke rinnen uns nur so durch die Finger. In unserer irdischen Existenz können wir wirkliche Gegenwart nicht empfinden. Das, was gerade noch auf uns zukam, ist einen Wimpernschlag später schon Vergangenheit. Nichts kommt zurück, alles fließt.
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Das Osterwort von Superintendentin Ilka Federschmidt und Stadtdechant Dr. Bruno Kurth (beide Wuppertal) in der Westdeutschen Zeitung vom 23. April 2011
Dieses Jahr stehen die Chancen gut für ein richtig schönes Osterwetter. Nicht nur Frühling, der Sommer liegt schon fast in der Luft. Die meisten Menschen sind in entsprechend sonniger Stimmung. Wir leben auf.
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Früher oder später fällt den meisten von uns die Aufgabe zu, einen lieben Menschen beerdigen zu müssen mit all dem was dazu gehört. Dann ist es gut, wenn man zu Lebzeiten schon einmal über die Wünsche und Vorstellungen der eigenen Beerdigung gesprochen hat.
Die meisten Menschen möchten zu Hause sterben. Wenn eben möglich sollte man ihnen diesen Wunsch erfüllen. Pflegedienste können dabei eine wichtige Hilfe bieten. Das vertraute Umfeld, das eigene Zuhause, ist meistens ein schönerer Startort für den Heimgang zum Vater als ein Krankenhaus. Krankensalbung und ggfs. die Krankenkommunion können neben dem Gebet dabei die letzten Dienste der Kirche im Leben eines Menschen sein, um ihn für das Zukünftige zu stärken.
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Es entspricht einer tiefen Sehnsucht, das Geheimnis des Todes zu ergründen. Egal ob gläubig oder ungläubig – niemand kann diesem Geheimnis entfliehen. Das Ende des Lebens bildet mit der Geburt nicht nur den Rahmen des irdischen Lebens. Als existentielle Wendepunkte kommt hier das, was der Mensch im Tiefsten ist, zum Ausdruck.
Man sagt, dass der Mensch in den letzten Momenten sein ganzes Leben noch einmal vor Augen haben wird. Der Kurzfilm „Last Day Dream“ (2009) von Chris Milk setzt das aus der Ich-Perspektive eines Menschen, dessen Leben in Bruchstücken an ihm vorbeizieht, in Szene: Bitterkeit und Schönheit, Versagen und Gelingen, Schuld und Größe des Lebens werden deutlich – in aller Endlichkeit (sehen Sie hier den Film auf Youtube).
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