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kath 2:30 Dies DominiAufregend sind die Zeiten, in denen sich die katholische Kirche gegenwärtig befindet. Die Gezeiten sind unruhig. Bei unruhiger See ist es gleichgültig, ob man sich auf dem Wellenberg oder im Wellental befindet – entweder schlagen die Wellen über dem Schiff zusammen oder es droht beim nächsten Kawenzmann zu kentern. Es braucht jetzt erfahrene und mutige Seeleute, die das Schiff lenken. Es sind nicht immer die Kapitäne, die hier für die nötige Sicherheit sorgen; ein Kapitänspatent alleine reicht noch nicht, wenn es nur auf die goldenen Schulterklappen und die schicke weiße Mütze ankommt. Gefragt sind Erfahrung, Mut und Gelassenheit, aber auch Tatkraft und Entscheidungsfreude um ein Schiff lenken. Manch ein alter Matrose oder Steuermann hat da einen Vorsprung vor dem Kapitän. Ein guter Schiffskommandant weiß das und wird auf den Rat seiner erfahrenen Untergebenen hören; ist er aber eitel genug, die äußerlichen Insignien, die er seinem Patent verdankt, für das Wesentliche und Eigentliche zu halten, sieht er gerade im Annehmen eines Rates eine unzulässige Schwäche – eine Auffassung, die so manches Schiff zu einem Tummelplatz seltener Tiefseefischarten werden lässt.

Auch die Kirche benötigt eine Mannschaft aus erfahrenen Frauen und Männern, um in den Untiefen dieser Zeit nicht auf Grund zu laufen. Jetzt sind Lebenserfahrung und – weisheit gefragt. Im Sturm ist es nicht wichtig, welches Gewand jemand trägt, sondern was er oder sie kann und vor allem auch tut. Stattdessen aber trägt der innerkirchliche Systemkonflikt, der sich seit vielen Jahren immer mehr verschärft, dazu bei, dass die Kirche steuerungsunfähig von den Wellen des Zeitensturmes hin und her geworfen wird. Es geht vor allem um die Frage des Miteinanders von Klerikern und Laien.


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