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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 3. Fastensonntag, Lesejahr C

Nicht jeder, der aufrecht steht, beweist schon Rückgrat. Manch eine mag schlicht an Rückenversteifung leiden und manch einer verlässt sich auf den Stock, der ihm Halt gibt. Ob jemand aufrichtig oder nicht doch einfach nur verstockt ist, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Manche scheinbare Standfestigkeit entpuppt sich bei näherem Hinsehen als banale Sturheit.

Die Natur verleiht dem Menschen mit Rückgrat eine Geschmeidigkeit. Das Rückgrat ist elastisch und biegsam. Es verschafft dem Menschen Beweglichkeit. Die Bandscheiben und Faszien verleihen dabei den einzelnen Wirbeln nicht nur untereinander Stabilität. Sie dienen auch dem motorischen Apparat des Menschen und gleichen die Bewegungen aus, so dass das Gleichgewicht gewahrt bleibt. Wer die Geschmeidigkeit und Beweglichkeit des Rückgrates missachtet, etwa indem er einseitige Haltungen einnimmt und unbeweglich bleibt, der darf sich über einen Bandscheibenvorfall oder anderweitig verursachte Rückenschmerzen nicht wundern. Hin und wieder wird als Therapie eine Spondylodese – eine Wirbelsäulenversteifung – als Therapie empfohlen. Der so versteift kann sicher aufrecht gehen. Aber seine Aufrichtigkeit ist dahin, weil er die Elastizität verloren hat, die ihm erst die wahre Bewegungsfreiheit verleiht.


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Wieder einmal ist die Zölibatsdiskussion voll entbrannt. Kath 2:30 hatte sich bereits im letzten Jahr mit einem Beitrag geäußert. Tatsächlich hat man den Eindruck, dass alles schon einmal da war. Die Traditionellen rühmen den Zölibat, die Progressiven möchten ihn sofort abschaffen. Die Argumente sind dieselben. Man hat den Eindruck, dass beide Positionen völlig verhärtet bzw. – um es biblisch zu sagen – völlig verstockt sind. Das ehemals lebendige Grün ist verholzt und zum Stock geworden.

Aber jetzt haben sich 144 Theologen zu Wort gemeldet. Und schon ist wieder Leben in der Diskussion. Freilich sind die Forderungen des Theologen-Memorandums nicht neu. Aber sie zeigen zuerst die Sorge um den weiteren Weg der Kirche – einer Kirche, die eben nicht nur aus Bischöfen und Klerikern besteht. Es ist das gute Recht – und bisweilen auch die Pflicht – des Getauften und Gefirmten, sich zu Wort zu melden. Davon haben die 144 (welch eine symbolische Zahl, diese 12×12) Gebrauch gemacht.

Wider die Verstockung – Kirche lebt erst, wenn sie streitet: Das können wir Christen auch von den Juden lernen! In einem jüdischen Lehrhaus ist es nie still. Man streitet mit Leidenschaft und sucht den anderen zu überzeugen, weil man sicher ist, im Recht zu sein. Aber man hört dem anderen auch zu, weil man ebenso sicher ist, dass man vielleicht doch irren könnte. Nur so kommen wir der Wahrheit auf die Spur!

Wider die Verstockung, das meint auch unser Cartoonist Knut „Kumi“ Junker:

Zölibat die Zweite

kath 2:30 Punctum

Aktuelle Themen kurz und knapp von Kumi, alias Knut Junker, auf den Punkt gebracht.


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